Ich ging in die Dunkelheit
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 24 €
Verlag: Atrium
Rezension
Rund acht Jahre folgte Michelle McNamara den Spuren eines Serientäters, der zwischen 1976 und 1986 mehr als 50 Frauen vergewaltigt und mindestens zehn Menschen ermordet hat. Weil er in Kalifornien seine brutalen und sadistischen Verbrechen beging, gab ihm die Autorin den Namen „Golden State Killer“. In ihrem Buch beschreibt sie, wie die Suche nach ihm zu einer Besessenheit wurde. Akribisch trug sie Informationen zusammen, kontaktierte ehemalige Ermittler, sprach mit Zeugen. Nicht immer sind ihre Schilderungen überzeugend, manches wirkt etwas wirr, was allerdings auch daran liegen kann, dass Michelle McNamara ihr Buch nicht selbst vollenden konnte: Sie starb im Sommer 2016, als es zur Hälfte fertiggestellt war. Die restlichen Kapitel wurden von einem Investigativjournalisten und einem Rechercheur, mit dem sie eng zusammengearbeitet hatte, aus dem vorhandenen Material und bereits geschriebenen Zeitungsartikeln zusammengestellt. Zur Inkonsistenz trägt auch die nicht immer gelungene Übersetzung bei. Überzeugend ist jedoch Michelle McNamaras Obsession, die sie ehrlich und selbstkritisch vermittelt. Die Autorin starb, bevor der Täter 2018 aufgespürt werden konnte.
Diese True-Crime-Story geht trotz einiger ärgerlicher Schwächen unter die Haut.