Im großen Stil - Ein Fall für Berlin und Wien

Dass Berlin und Wien bei allen handfesten Unterschieden Seelenverwandte sind, ist nicht erst seit der vorletzten Jahrhundertwende offensichtlich. Dies erkannt und in ein tolles Ermittlerduo umgesetzt zu haben, ist das Verdienst von Petra Hartlieb und Claus-Ulrich Bielefeld, die ihren Berliner Kommissar Thomas Bernhardt und seine Wiener Kollegin Anna Habel zum vierten Mal gemeinsam auf die Spur eines Mörders schicken. "Im großen Stil" funktioniert nach bewährtem Muster. Eine Verbindung zwischen zwei Mordfällen hat zur Folge, dass Anna und Thomas wieder zusammenarbeiten und sich an ihr privates Techtelmechtel beim letzten Fall erinnern. All das locker flockig geschrieben, man merkt dem Buch an, dass die Autoren mittlerweile "drin" sind in ihren Figuren, den Handlungs- und Denkweisen. Somit entspinnt sich entlang zweier Todesfälle im Kunstmilieu ein spannender Krimi, bei dem die Weiterentwicklung der Ermittlerfiguren nicht zu kurz kommt. Geschickt wird dabei auch eine kleine Studie der Wahrnehmung von Kunst eingeflochten, die den Leser die eigene Kunstrezeption reflektieren lässt. Kunst ist auch die Auflösung des Falles durch die Kommissare Habel und Bernhardt.

(ct)

Im Kunsthandel trifft man auf interessante Figuren: besessene Sammler und geldgierige Agenten, großspurige Mäzene und eitle Kuratoren, dreiste Fälscher und einfache Diebe. Als ein Wiener Kunstgutachter und ein Berliner Sammler fast zeitgleich ermordet werden, müssen Inspektor Anna Habel und Kommissar Thomas Bernhardt dieses schillernde Ambiente gemeinsam durchleuchten. Hier weiß keiner mehr, was echt und was falsch ist. Ob es sich um Bilder oder um Gefühle handelt: Niemandem ist zu trauen. Und dabei ist Frühling – die Sonne strahlt, und die Welt zeigt sich so verführerisch, dass es Anna Habel und Thomas Bernhardt schwerfällt, ihre sieben Sinne beisammenzuhalten.