Im Herzen der Gewalt
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 20 €
Verlag: S. Fischer
Rezension
Seit seinem gefeierten Debütroman "Das Ende von Eddy" gehört Édouard Louis, 24, zu den bedeutendsten französischen Schriftstellern seiner Generation. Die Kritiker jubeln, zu Recht: Er ist in der Tat "ein seltener Glücksfall für die Sprache und die Gesellschaft". Louis ist homosexuell, stammt aus einfachen Verhältnissen und wurde als junger Schwuler von seinen Eltern und Mitschülern misshandelt. Während er in seinem Debüt seine Emanzipation von diesem dumpfen und homophoben Milieu in einem Dorf in Nordfrankreich erzählt, rekonstruiert er "Im Herzen der Gewalt" ein traumatisches Erlebnis, das beinahe sein Leben zerstört hätte. In der Nacht des Heiligabends in der Nähe des Pariser Place de la République trifft er auf den Algerier Reda und nimmt ihn mit in seine Wohnung. Was als zarter Flirt beginnt, mündet beinahe in Mord: Reda bedroht Édouard mit einer Pistole und vergewaltigt ihn mehrfach. Diese Nacht hat Louis selbst erlebt. Als Erzähler gelingt ihm eine literarisch geniale Konstruktion: Bei seinem Versuch, das Unfassbare erzählend zu begreifen, offenbart er Widersprüche und Irrtümer. Und es gibt noch eine weitere Version seines subjektiven Erlebens: Louis belauscht seine Schwester, die ihrem Mann erzählt, was wiederum Édouard ihr zuvor berichtet hat.
(cvk)Kurzbeschreibung
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