Kaltes Licht
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 22 €
Verlag: Unionsverlag
Rezension
In einer Kleinstadt südöstlich von Melbourne wird ein Skelett unter einer Betonplatte entdeckt. Das ist ein Fall für Sergeant Alan Auhl, der seine Karriere bei der Polizei eigentlich beendet hatte, aber seit einem halben Jahr wieder in der Abteilung für ungelöste Fälle und vermisste Personen arbeitet. Von den Kollegen bespöttelt, macht er einfach seinen Job – und kümmert sich privat um Menschen, die vorübergehend Obdach und seine Hilfe brauchen. Als sich das Skelett als verschwundener Verdächtiger in einem alten Mordfall entpuppt, Auhl eine neue Spur in einem alten Fall entdeckt, er die Chance bekommt, einen Arzt unter die Lupe zu nehmen, den er für einen Doppelmörder hält, und einer Frau in einem Sorgerechtsstreit beistehen muss, hat der alte Sergeant alle Hände voll zu tun. Virtuos gelingt es Garry Disher, vier Fälle leichtfüßig und elegant zu verbinden und zudem mit Alan Auhl einen völlig neuen Helden in seinem beträchtlichen kriminalliterarischen Kosmos zu schaffen. Zu der gewohnt präzisen Orts- und Figurenzeichnung und dem teilweise trügerisch langsamen Erzähltempo kommen dieses Mal überraschende Wendungen und konsequente Drastik. Disher verhandelt in „Kaltes Licht“ Fragen nach Recht und Gerechtigkeit, Selbstjustiz und Moral – und verdeutlicht immer wieder, welche Kraft Empathie hat.
Der Altmeister des australischen Krimis beweist sein ganzes Können: „Kaltes Licht“ ist überraschend und einzigartig.