Kopfjagd

Heiko Brandt ist nicht sehr beliebt bei seinen Kollegen. Als Ethnologe und Seiteneinsteiger beim LKA leitet er das SD Fremdkultur - für Tötungsdelikte, bei denen sein Fachwissen gefragt ist. Ihm wird die junge, effiziente Türkin Zehra Erbay an die Seite gestellt, vergrätzt, dass sie als Quotentürkin ausgerechnet diesem Sonderdezernat überstellt wird. Der Fall dagegen reizt sie: Ein steinreicher Araber wird beim Golfen enthauptet, kurz darauf ein weiterer Geschäftsmann, wieder reich und in Waffendeals mit Krisenregionen verstrickt. Das Ermittlerduo Brandt/Zehra, das sich noch zusammenraufen muss, ist hoch sympathisch. Sie, die mit Vorurteilen zu kämpfen hat, er, der wie Autor Jörg Reiter, promovierter Ethnologe ist und bei den Bergstämmen der Nordphilippinen und bei Seenomaden gelebt hat und immer wieder Anekdoten über das Leben indigener Völker einstreut. Es gibt eine Reihe Verdächtiger, die sich nicht leicht in die Karten schauen lassen: verdeckte Gefährder des IS oder Araber mit Diplomatenpass. Hier wird es etwas umtriebig, bis in geheime diplomatische Verwicklungen und exotische Racherituale führen uns die Drehbuchautoren in ihrem ersten Krimi. Eine Frage bleibt offen: Warum wird der Protagonist durchgängig Brandt genannt und seine Kollegin Zehra? Zutraulichkeits- oder Damenbonus?

(md)

Heiko Brandt war Ethnologe, bis ihn während einer Feldforschung ein traumatisches Ereignis aus der wissenschaftlichen Bahn warf. Jetzt ist er Hauptkommissar und Leiter des Sonderdezernats für Tötungsdelikte mit fremdkulturellem Hintergrund beim Berliner LKA. Dort führt ihn die enthauptete Leiche eines arabischen Geschäftsmanns mitten hinein in eine Verschwörung um illegalen Waffenhandel – und auf die Spur eines Täters, dessen Rachedurst noch nicht gestillt ist ...