Marlborough Man
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 14.95 €
Verlag: Suhrkamp
Rezension
Es könnte so idyllisch sein: Nick Chester ist Polizist in Neuseeland, lebt mit seiner Frau Vanessa und seinem Sohn Paulie in den Marlborough Sounds auf einem großen Grundstück und kümmert sich beruflich um Vandalismus und Geschwindigkeitsverstöße. Doch die Idylle ist trügerisch. Ein Mann treibt sein Unwesen, der Jungen entführt, vergewaltigt und tötet. Außerdem hat Nick Chester zuvor im englischen Sutherland undercover gearbeitet und einen Gangsterboss hinter Gittern gebracht. Dieser hat Rache geschworen - und scheint ihm auf den Fersen zu sein. Ausbeutung der Umwelt, Rassismus, Kleinstadtalltag und unlautere Einflussnahmen fließen in diesem Kriminalroman ineinander. Dabei gelingt es Alan Carter, beständig die Erwartungen an eine "Ein-Cop-auf-der-Flucht-Geschichte" zu unterlaufen: Der Showdown kommt unerwartet und die Mordermittlungen geschehen eher nebenher. Außerdem sind seine Nebenfiguren - insbesondere Vanessa sowie Chesters Kollegin Latifa Rapata - interessanter als Nick, der ein Mann ist, der gut sein will, aber falsche Entscheidungen trifft. In der Anlage der Geschichte sowie der tiefen Verankerung am Handlungsort erinnert "Marlborough Man" ein wenig an Dishers Challis-Romane. Deshalb bleibt zu hoffen, dass auch hier eine Fortsetzung folgt.
(sh)