Morduntersuchungskommission
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 20 €
Verlag: Rowohlt
Rezension
DDR 1983: An den Gleisen nahe Jena wird die Leiche eines afrikanischen Mannes gefunden, dessen Kopf und Hände schlimm zugerichtet sind. Die Morduntersuchungskommission Gera ermittelt. Allerdings sind nicht alle so engagiert wie Oberleutnant Otto Castorp, gleich zu Beginn verordnet der Leiter der MUK, dass nur indirekt befragt werden darf. Es soll ja in den "Brüderstaaten" keiner wissen, dass in der DDR so etwas passieren kann. Und der Westen schon gar nicht. Gemeint ist ein rassistisches Motiv, das schließlich als Arbeitsunfall verschleiert wird. Trotz anderer Fälle und dem wachsamen Auge des MfS sucht Castorp weiter nach den Tätern. Diese Geschichte lehnt sich an das reale Schicksal Manuel Diogos an, der einer von rund 20?000 Mosambikanern war, der in der DDR unter ungerechten Bedingungen arbeitete, bis er 1986 getötet wurde. Rassistisch motivierte Übergriffe auf ausländische Arbeiter in der DDR sind zu einem großen Teil bis heute nicht aufgeklärt. Annas, der klar und schnörkellos, fast dokumentarisch die Ereignisse durch Castorps Augen umreißt, beschwört eine realistische, graue Atmosphäre. Oder eher beige, wie der Sumpf, in dem ungebetene Ergebnisse versickern.
(md)Kurzbeschreibung
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