Nach uns die Pinguine
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 19 €
Verlag: Galiani
Rezension
Die Welt ist vor einiger Zeit untergegangen - aber keiner redet darüber. Auf den Falklandinseln erwähnt man "die betrüblichen Ereignisse, über die wir ungern reden", ähnlich selten wie den Unaussprechlichen in "Harry Potter". Auf der von der atomaren Apokalypse verschonten Inselgruppe im Südatlantik ist Hannes Steins zweiter Roman angesiedelt. Nach der Utopie eines heutigen, liberalen Habsburgerreiches in "Der Komet" widmet sich der in Brooklyn lebende Journalist nun einer heiteren Dystopie. Kein Widerspruch und erneut unterhaltsam zu lesen. Auf den zu Großbritannien gehörenden Falklands behält man die typisch "stiff upper lip", bewahrt also Haltung. Die vielfältigen Typen, die Stein entwirft, kümmern sich lieber ums normale Leben, scheren ihre Schafe, gehen in den Pub oder bereiten sich aufs Weihnachtsfest vor. Nur die Tatsache, dass auf den kleinen Inseln seit Jahren keine Kinder mehr auf die Welt gekommen sind und wohl nur die titelgebenden Pinguine auf Dauer überleben werden, trübt die Beschaulichkeit. Und der Mord am Gouverneur, der mit einer Churchill-Büste erschlagen wurde. Unfreiwilliger Ermittler wird Joshua Feldenkrais, schwuler Radiomoderator des Inselsenders und zum Mormonen konvertierter Jude, der immer noch an die große Liebe glaubt. Klingt schwierig? Ist es aber nicht.
(mpö)Kurzbeschreibung
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