Paradise City
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 16 €
Verlag: Suhrkamp
Rezension
Ein Zusatzgerät steuert und organisiert das Leben: Ohne das Smartcase und die App KOS gibt es keine Gesundheitsfürsorge in den Megacitys des neuen Europa, dessen Ränder längst im Meer versunken sind. Liina, eine junge Frau mit einem Geheimnis, recherchiert für die letzte nichtstaatliche Nachrichtenagentur über den Fund einer Toten. Doch die Leiche verschwindet, auf Liinas Chef und Geliebten wird ein Anschlag verübt, eine Kollegin ermordet. Zoë Beck entwirft das Zukunftsbild einer Ökodiktatur zwischen Frankfurt, Rostock und der Uckermark, die die Menschen mit Sicherheit und Gesundheit ködert und keine Abweichungen duldet. Am Beispiel von Liina und ihren Mitstreiterinnen setzt sich die Autorin differenziert und plausibel damit auseinander, welcher Preis dafür gezahlt werden muss. Menschenversuche und geheime Forschungsprojekte sollen eine perfekte Gesellschaft absichern und die Möglichkeiten zum Widerstand werden geringer. Was Verbrechen in einem Staat auslösen, der alles unter Kontrolle zu haben scheint, ist die Frage, die den Roman vorantreibt. Dass die unsichere und verstörte Liina sich dabei vor allem mit ihrer eigenen Geschichte abplagt, ist für die Thrillerhandlung eher hinderlich.
(mvs)