Roter Rabe

Oberkommissar Max Heller ist leitender Ermittler in Frank Goldammers Krimiserie, die in der Frühzeit der DDR spielt. Heller ist alles andere als ein Anhänger des Systems. Seine Sorge gilt der Frage, wie man der Gerechtigkeit auch unter ungerechten Umständen Genüge tun kann. Gerade von einem Ostseeurlaub mit seiner Frau und seinem Pflegekind zurück, wird Heller in den mysteriösen Tod zweier Zeugen Jehovas verwickelt, die verhaftet wurden und angeblich in ihren Zellen Selbstmord begingen. Seine Frau hat ihn in Dresden zurückgelassen, da sie für einige Wochen nach Köln reisen darf, um dort ihren Sohn zu besuchen. Heller kämpft alleine mit den Widrigkeiten des Alltags und seinen Zweifeln. Der Tod der beiden Männer scheint mit geheimnisvollen Warnungen zusammenzuhängen, nach denen die "Amerikaner" ein Bombenattentat planen. Die Stimmung ist aufgeladen. Mit Verschwörungstheorien, den Aussagen von Agenten, von denen niemand genau weiß, für wen sie wirklich arbeiten, und mit der Unzufriedenheit der darbenden Bevölkerung. Die Atmosphäre des Romans ist beklemmend, zumal die Suche nach den wahren Tätern vom Staat selbst an allen Ecken und Enden behindert wird. Und Heller bangt, dass seine Frau vielleicht lieber auf Dauer im goldenen Westen bleiben möchte.

(mvs)

Im Spätsommer 1951 kehrt Oberkommissar Heller mit seiner Familie aus dem staatlich genehmigten Ostseeurlaub nach Dresden zurück. Für seine Frau Karin geht die Fahrt gleich weiter, denn sie hat überraschend die Reiseerlaubnis in den Westen zu Sohn Erwin erhalten. Heller ist besorgt. Doch sein neuer Fall lässt ihm keine Zeit zum Grübeln: Zwei unter Spionageverdacht stehende Männer, Zeugen Jehovas, sterben in ihren Gefängniszellen. Und es geschehen weitere mysteriöse Todesfälle. Bei einem der Opfer wird eine geheimnisvolle Botschaft gefunden: »Eine Flut wird kommen.« Heller beschleicht eine schreckliche Ahnung.