Scherben

Harm Harmsen ist wenig erfreut, als ihn in der Nacht seine junge Kollegin anruft. Nicht, dass er geschlafen hätte, er sitzt auf dem Klo, nächtlicher Harndrang quält den Mittfünfziger. So aufgeregt kennt der Kommissar die arrogante Peggy Storch gar nicht, nur mit Mühe kann sie ihn überreden, sofort in ein Neuköllner Hostel zu kommen. Als er dort eintrifft, wird ihm klar, dass Storchs Anruf eine bittere Ursache hat. In dem Appartement, in dem einige Jungen aus der Provinz einen Junggesellenabschied feierten, liegt eine männliche Leiche mit durchschnittener Kehle. Als es passiert sein musste, hatte Peggy wohl gerade Sex mit dem angehenden Bräutigam im Nebenzimmer, viel Wodka und Drogen waren im Spiel. Zum ersten Mal braucht die toughe BKA-Ermittlerin tatsächlich die Unterstützung und die Solidarität des alten Griesgrams. Das ungleiche Duo Harmsen und Storch wirbelt auch bei diesem Fall viel Staub auf. Der altmodische und intuitive Hauptkommissar und die intellektuelle Überfliegerin müssen sich aber erst einmal zusammenraufen, bis sie den Fall lösen können. Für die Berliner Ermittler eine Zumutung, für die Leser wird dadurch dieser Krimi aber hochkomisch und berührend zugleich.

Sebastian Kretz’ Krimis leben von den ungleichen Protagonisten ebenso wie vom subtilen schwarzen Humor.