Settlers Creek
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 23 €
Verlag: Weidle
Rezension
Es ist kein Verbrechen, dem der neunzehnjährige Mark zum Opfer fällt. Er erhängt sich an einer Kiefer an der neuseeländischen Küste, hoch über dem Pazifik. Auch, dass sein Leichnam von seinem biologischen Vater Tipene entführt wird, ist zunächst kein Verbrechen, zumindest keines, bei dem die Polizei sich genötigt sieht einzugreifen. Tipene ist Maori und möchte Mark am Marae, dem spirituellen Versammlungsplatz seiner Ahnen begraben. Box, der dem Jungen seit seinem vierten Lebensjahr Ziehvater ist, wird nur geraten, sich einen Anwalt zu nehmen. Doch Box ist außer sich in seinem Schmerz, verfolgt Tipene und stiehlt den Leichnam zurück. Der Streit um die Herkunft des Jungen wird zu einer blutigen Auseinandersetzung. Mit der Geschichte greift Carl Nixon tief durch die neuseeländische Gesellschaft reichende Traumata auf: die Wurzellosigkeit und das bikulturelle Erbe. Auch Box hat Ahnen, die ein Stück Land als erste Siedler urbar machten, und wünscht Mark dort zu bestatten. Tipenes spirituelle Rechtfertigung ist Ausdruck eines mühsam in den letzten Jahrzehnten wieder errungenen Stolzes der Maori; bis vor Kurzem hieß er noch Steve. Nixon gelingt der Spagat zwischen drastischen Gefühlen und kulturellem Zündstoff brillant und er tappt nicht in die Falle gängiger Klischees, wenngleich er sie teils nur um Haaresbreite umschiffen kann.
(md)Kurzbeschreibung
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