Tod im Alten Land
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 13 €
Verlag: emons
Rezension
Hauptkommissar Gabriele Berlotti zieht zu seinen Eltern zurück ins Alte Land und tritt seinen Dienst bei der Hamburger Kriminalpolizei mit einem spektakulären Fall an: Ein hochkarätiger Journalist wurde erschlagen, bald ist ein weiterer tot, vergiftet. Beide agitierten mit ihren Artikeln weit rechts, ebenso der Verfasser eines Internet-Portals, das an Breitbart erinnert. In Hamburg steht eine Wahl bevor. Es ist unterhaltsam, wie Berlottis allgegenwärtige Sinnsprüche („Der Weg des geringsten Widerstandes ist immer auch der Weg, auf dem es bergab geht.“) ihn charakterisieren und die Identifikation mit seinen Wurzeln zeigt sich nicht nur im Fiat-Cabrio mit grün, weiß, rotem Lack. Doch es geht um ernstere Themen wie Fake-News, Echo-Kammern und Wahlmanipulation, von Palu, selbst Journalist, locker und markig erzählt. Wer Sonntags-„Tatorte“ mag, in denen in 90 Minuten Brandanschläge, zackiges Einbuchten unsympathischer Verdächtiger, teils gelungene Sprüche und Auffahrunfall-Flirts Platz finden, kommt voll auf seine Kosten. Wer im Alten Land mit seinen nebligen Obstwiesen auf eine etwas langsamere Gangart hofft, wird sich von geballten Klischees benebelt fühlen.
(md)