Tod im Februar
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 16 €
Verlag: Heyne Hardcore
Rezension
Der Ausspruch Platons, der Tod sei nicht das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann, ist ein gutes Motto für Alan Parks’ Glasgow im Februar 1973. Der Ritualmord an einem Profifußballer stellt Detective Harry McCoy und seine Kollegen in den Zeiten vor jeder DNA-, Computer- oder Profiler-Unterstützung vor ein Rätsel. Elaine, die Tochter des wichtigsten Gangsterbosses der Northside, scheint das Objekt der Begierde eines psychopathischen Killers zu sein. Zugleich formieren sich konkurrierende Mitspieler im Kampf um die Kontrolle der Stadt – „Man wird nicht gewählt, man reißt die Macht an sich.“ Dass Alan Parks’ robuster und Ausschweifungen aller Art nicht abgeneigter Detective mit einem von ihnen seit seiner von Missbrauch überschatteten Kindheit befreundet geblieben ist, fügt diesem Porträt einer strauchelnden Stadt ein höchst authentisches Element menschlichen Irrens und unerwarteter Schwäche hinzu. Daraus entwickelt der Autor wieder atemberaubende Wendungen. Mit Eleganz und schmerzlichem Humor gelingt es ihm, alle Handlungsebenen mit ihren sich überlagernden Konflikten zu verquicken, und sein Roman bietet tiefe Einsicht in die mageren Chancen der Polizei, im Kampf gegen das organisierte Verbrechen, Schlimmstes zu verhindern. Mit fast allen Mitteln.
(lk)