Todesstrom
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 12.99 €
Verlag: Heyne
Rezension
Jack Blake stürzt von einer Brücke, sein Tod wird schlicht als Selbstmord deklariert. Dass sie ein Kind von ihm erwartet, hat Aisling ihm erst kurz vor seinem Tod mitgeteilt. Und dann taucht Jacks verschollene Schwester Maude auf, die nicht an einen Freitod glauben mag. Als misshandelte, vom System vergessene Kinder, fand nur ehemals der jüngere Jack durch Adoption eine Familie. Der von Dublin frisch ins ländliche Galway zurückgezogene Ermittler Detective Inspector Cormac Reilly versucht, die Fäden zusammenzuführen, dabei bekommt er ständig unerwarteten Gegenwind aus dem eigenen Dezernat. Der Roman beginnt mit einer starken Szene: Auf seinem ersten Einsatz als Polizist, 20 Jahre zuvor, birgt Reilly aus einem Landhaus zwei verwahrloste Kinder, deren Mutter seit dem Morgen tot im Schlafzimmer liegt. Das jüngere ist der später verstorbene Jack Blake. McTiernan bekam viel Lob für ihren Erstling und für den komplexen Kriminalfall, die Sozialkritik und die Atmosphäre hat sie das auch verdient. Nur leider arbeiten sich ihre Figuren teils langatmig an ihren persönlichen Zweifeln ab. Ein leicht enervierendes Schauspiel, das dem Roman ein wenig seiner Schärfe und Spannung nimmt.
(md)