Es gehört zum Spannungsroman, dass man um die Helden bangt. Wie aber soll man ein Buch nennen, dessen Helden so bräsig daherkommen, dass man fürchtet, sie könnten überleben und weitere Bücher befallen? „Tödlicher Staub“ präsentiert sich als gründlich recherchierter Roman über Umweltschäden durch Nanopartikel auf einem sardinischen Militärkomplex. Aber warum riskieren Carlottos Gestalten auf sehr dilettantische Weise Leib und Leben, um Dinge zu enthüllen, die man in Büchern und im Internet nachlesen kann? Was gesagt werden muss, soll hier einem Kriminalroman aufgebunden werden, aber das bekommt ihm noch schlechter als einem Gedicht von Günter Grass.
(ub)
Radioaktiver Müll an den Traumstränden Sardiniens: vom Öko-Skandal zum spannenden Krimi:
Carlottos spannender und actionreicher Roman deckt die kriminellen Machenschaften von Mafia und Politik, Militär und Industrie auf.
Jahrelang haben Massimo Carlotto und elf investigative Journalisten und Autoren geforscht und einen Öko-Skandal offengelegt. »Tödlicher Staub« ist ein aufregender Thriller und zugleich ein wütender Aufschrei gegen die schmutzigen Machtspiele von Mafia und Militär.
Pierre Nazarri wird als Deserteur von der Militärpolizei gesucht. Er ist erpressbar und muss die Drecksarbeit für eine dubiose, paramilitärische Organisation machen, die ihn auf die junge Tierärztin Nina angesetzt hat. Die Nachforschungen, die die junge Frau im Zusammenhang mit einer Reihe mysteriöser Erkrankungen und Missbildungen bei Schafen und Ziegen macht, scheinen ein paar einflussreichen Persönlichkeiten zu weit zu gehen.
»Der beste Krimiautor Italiens« Il manifesto
»Es wimmelt von korrupten Polizisten, zwielichtigen Militärs, Söldnern, bestechlichen Politikern und Mafiosi, die alle darum kämpfen ihre Pfründe zu sichern. Der Thriller "Tödlicher Staub" zeigt die Trauminsel von ihrer hässlichen Seite.«
Marie Claude Bianco, TAZ, 16.06.2012