Unsere Frau in Pjöngjang
THRILLER UND KRIMIS
Informationen: , 22 €
Verlag: Hanser Berlin
Rezension
Wenn wir in den Medien derzeit etwas über Nordkorea lesen, wird uns eher mulmig, und bisweilen kann einem die Nachrichtenlage schon richtig schlechte Laune machen. Als Gegenmittel empfiehlt sich der genial-lustige Krimi des französischen Schriftstellers Jean Echenoz "Unsere Frau in Pjöngjang". Der spielt gleichwohl nur zum Teil in Nordkorea, der Ausgangspunkt der Handlung liegt in Frankreich, wo die absurde Idee des Geheimdienstes geboren wird, das kommunistische Schreckensregime im Fernen Osten mithilfe einer ganz normalen französischen Bürgerin zu destabilisieren. Die Absurdität dieser Idee ist kein Zufall, vielmehr zieht sich das Absurde durch den ganzen Text, der dazu noch vom ersten Satz an einen regelrechten Lesesog entwickelt. Bisweilen hat der Roman durch die vielen kurzen Sätze etwas Stakkatohaftes, was ihn gleichzeitig schnell, hart und auch lustig macht. Die Figur der Protagonistin Constance hat dabei eine bewundernswerte Nonchalance an sich, die es ihr überhaupt erst ermöglicht, diesen unmöglichen Trip durch eins der gefährlichsten Länder der Welt zu bestehen. Diese Nonchalance der Hauptfigur in Verbindung mit dem lässigen Erzählduktus von Echenoz sind es, die "Unsere Frau in Pjöngjang" zu einer echten Entdeckung in den Herbstprogrammen der Verlage machen.
(ct)Kurzbeschreibung
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