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Mittlerweile sieben gemeinsame Jahre haben "Wir sind Helden" jetzt schon auf dem Buckel. Für eine Band eine halbe Ewigkeit. Zeit, einmal zurückzuschauen. Mit nostalgischem und häufig amüsiertem Blick reflektieren die vier Helden auf Basis von persönlichen Tagebucheinträgen über das Werden und Wachsen ihrer Pop-Rock-Combo, über unschöne Zerwürfnisse mit dem Management und unmoralische Angebote, über persönliche Lügen und Konzertpannen.
Auch wenn die Bandmitglieder an ihren Instrumenten Profis, aber mehr als offensichtlich keine professionellen Sprecher sind, ist Sängerin Judith Holofernes um kompetentes Auftreten bemüht. Ihr Lebensgefährte und Schlagzeuger der Band Pola Roy bildet den absoluten Kontrast. In keiner Weise auf Perfektion geeicht, spricht er frei, nahezu unbeholfen, drauf los. Bassist Mark Tavassol sowie Gitarrist und Keyboarder Jean-Michel Tourette liegen, was Professionalität und Sprachkunst betrifft, irgendwo dazwischen.
Perfektionismus ist wahrlich nicht das Ziel dieses Hörbuches. Vorrangig auf eingefleischte Fans zugeschnitten, geht es hier nicht um eine perfekt inszenierte, ans Anonyme grenzende Lesung, sondern ganz im Gegenteil, um die individuelle Typisierung der Bandmitglieder. Fazit: Helden sind auch nur Menschen und wollen auch als solche wahrgenommen werden.