Open – Das Selbstporträt
BIOGRAFIEN
Gelesen von Heiko Deutschmann
Informationen: gekürzte Lesung, 427 Minuten, 6 CDs, 24.95 €
Verlag: Der Hörverlag
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Rezension
Im ersten Aufschlagspiel heißt es schnell 0:30 gegen Heiko Deutschmann.
Es mochte mir nämlich nicht gelingen, seine geschult-gediegene Stimme mit der querständigen Figur von André Agassi zu identifizieren. Aber Deutschmann kommt schnell ins Spiel zurück, weil diese Ghostwriter-Autobiografie ins Innenleben eines der besten Spieler der Tennisgeschichte führt, vom Hadern und von Zweifeln und Zwängen handelt, nicht so sehr vom Leben eines bunten Vogels, der er doch zu sein schien. Genau für diese Kehrseiten hat Deutschmann aber die passenden Ausdrucksmittel. Dann lauscht man gebannt den Offenbarungen Agassis, erfährt, dass sich hinter der Fassade des vermeintlichen Rebellen, hinter gefärbten Haaren und Jeans-Shorts hauptsächlich Unwohlsein in der eigenen Haut verbarg. Man hört vom autoritären Vater, der André zum Tennis verdonnerte, von der Einnahme von Drogen und Aufputschmitteln und der Erkenntnis, über lange Jahre seiner Karriere nie selbstbestimmt gehandelt zu haben Geradezu rührend sind die Berichte seiner entstehenden Liebe zu Steffi Graf, die schon wesentlich früher begann als allgemein bekannt. „Open“ ist so eine entdeckungsreiche, kluge und tiefgründige Sportlerbiografie, die weit über die Centre-Courts dieser Welt hinaus greift. Packend zu hören, wenn man nicht stets spüren würde, wie stark für die Hörfassung gekürzt worden ist.
(mms)