Das große Leuchten
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Johannes Raspe
Informationen: ungekürzte Lesung, 300 Minuten, 4 CDs, 19.99 €
Verlag: Der Audio Verlag
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Rezension
Diese werden Ana nie finden, denkt man. Wie die schon im Flugzeug sitzen. Ich-Erzähler Rupert, der darum kämpft, sich selbst als real zu empfinden und sich so intensiv mit der eigenen Körpersprache auseinandersetzt, dass er nur verkrampft wirken kann. Und sein Freund Robert, paranoide Schizophrenie unter dem Fischerhut und die Medikamente im Koffer, nicht im Handgepäck. Ana ist das Mädchen, das Rupert liebt. Eine, mit der man Tankstellen überfallen und im Regen auf Stromkästen Sex haben kann, kühn und unberechenbar. Sie ist nach Teheran gereist, um ihre Mutter, eine im Untergrund lebende Kommunistin, zu suchen. Zumindest ist das Ruperts Arbeitshypothese. Die Suche ist spannend, führt in eine iranische Großfamilie, durch die Wüste, bis ans Kaspische Meer. Stichmanns Figuren stehen leicht abseits der Vereinbarung, die man Realität nennt. So abseitig und meist ungeheuer treffend ist seine Sprache. Und dieser Johannes Raspe kommt nicht auf den richtigen Ton, denkt man, wenn er weiterhin alles, was Ana in Ruperts Erinnerung sagt, mit dieser künstlichen Munterkeit liest, die man aus schlechten Kinderhörspielen kennt. Aber er liest sich ein und findet einen Erzählton, der drängend und widersprüchlich und Stichmanns Figuren angemessen ist.
(ed)Kurzbeschreibung
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