Das Limonenhaus
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Regine Schroeder, Sascha Schiffbauer
Informationen: Lesung, 740 Minuten, 1 CDs, 22.95 €
Verlag: Radioropa
Rezension
Zwölf Stunden lang blicken wir in das Leben zweier Familien, die durch eine unliebsame Ehe miteinander verbunden sind. Nach dem Tod ihres Bruders und dessen Frau will Lella ihre Nichte Matilde zu sich nach Köln holen. Doch der sizilianische Klan ihrer Schwägerin verweigert ihr das Mädchen, denn eine alte Fehde steht zwischen den beiden Familien. Was sind die Hintergründe dieses Streits? Im „Limonenhaus“, dem Haus ihrer Mutter, findet sie in einer alten Familienbibel einige lose Tagebuchseiten – der Schlüssel zu jenem Ereignis, das seine Schatten bis in die Gegenwart wirft.
Als Buch ein interessanter Roman: Lebendig, detailreich und glaubwürdig beschreibt Stefanie Gerstenberger die Feindschaft innerhalb der Familien – und spannend, auch wegen der in Rückblenden springenden Handlung.
Die Hörbuch-Umsetzung ist aber, sagen wir, nicht ganz optimal. Zwar bemühen sich beide Sprecher, lesen deutlich und betont. Doch sie sind erkennbar keine Interpreten, können sich nicht von der Vorlage lösen und scheinen auch ohne sinnvolle Regie agiert zu haben. Über zwölf Stunden auf einer Scheibe: Da tendieren Aufmerksamkeit und Hörspaß immer wieder gegen Null. Schade, denn so verliert der Buchtext, wo er klingend hätte sein können. Positiv: Das Hörbuch auf MP3-CD liegt im blindenfreundlichen DAISY-Format vor.