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Durch den Schnee - Erzählungen aus Kolyma

Warlam Schalamow

Durch den Schnee - Erzählungen aus Kolyma

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Gelesen von Hans Zischler

Informationen: Lesung, 154 Minuten, 2 CDs, 19.95 €

Verlag: Der Hörverlag

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Rezension

Über zwei Stunden lässt Hans Zischler mit seiner ruhigen, bedächtigen Leseweise die Kälte die Beine hochkriechen, den eisigen Wind am vom Hunger ausgemergelten Körper rütteln und den Speichel in der Luft gefrieren. Die Erzählungen aus der russischen Gefangenschaft sind so grausam, dass es keine unterschiedlichen Rollen braucht, um den Texten Authentizität zu verleihen. Die Geschichten aus einer Welt, in der das Menschenleben zur reinen Arbeitskraft verkommen ist, ist nichts für schwache Nerven. Die Erzählungen stammen von einem Journalisten, der all das Grauen selbst erlebt hat, der versucht hat, sich ein Bein zu zerquetschen, nur um irgendwie ins Krankenhaus zu gelangen, der Erschießungen und Elektroschockbehandlungen mit ansehen musste, der 17 Jahre lang jeden Tag dachte, es sei sein letzter. Doch er hat überlebt und seine Erfahrungen in den stalinistischen Gulags dokumentiert. Seine Berichte waren auch nach Stalins Tod in den 50er Jahren noch verboten und kursierten lediglich im Untergrund. Als sie in den Westen gelangten, zwang man ihn dazu, eine Erklärung über die mangelnde Relevanz seiner Erzählungen zu veröffentlichen. Am Ende des Hörbuchs ist Schalamows brüchige Stimme mit zwei Gedichten in Originalsprache zu hören. Selbst ohne ein Wort zu verstehen, ist das ungeheuer berührend.

(hein)

Kurzbeschreibung

Warlam Schalamow verbrachte als oppositioneller Journalist 17 Jahre in stalinistischen Gulags und arbeitete dort unter unmenschlichen Bedingungen. Erst nach Stalins Tod wurde er rehabilitiert. In den 50er Jahren begann er heimlich mit den Erzählungen aus Kolyma. Sie blieben in der UdSSR verboten, kursierten allerdings in illegalen Kreisen und gelangten in den Westen. Schalamow wurde daraufhin von der russischen Regierung gezwungen, eine Erklärung über die mangelnde Relevanz seiner Erzählungen zu veröffentlichen. Auf Russisch erschien erst 1978 eine Auswahl. Diese Erzählungen zählen zu den bewegendsten Texten aus den sibirischen Gefangenenlagern. Gabriele Leupolds Übersetzung erschien 2007 und wurde von der Presse euphorisch gefeiert. Hanns Zischler liest eine Auswahl, außerdem ist Schalamow selbst in einer seltenen Originaltonaufnahme mit zwei Gedichten aus den bislang unveröffentlichten Kolymaer Heften zu hören.


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