Imperium
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Dominik Graf
Informationen: ungekürzte Lesung, 297 Minuten, 4 CDs, 19.99 €
Verlag: tacheles!
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Rezension
Nachdem der „Spiegel“ Christian Kracht in seinem Roman rechtes Denken unterstellt hatte, ist „Imperium“ vor allem ein Medienereignis. Gemessen an der hitzigen Debatte, den Verrissen und Lobeshymnen, enttäuscht der Text selbst, auch in der ungekürzten Hörfassung. Dabei klingt Krachts Idee gar nicht so schlecht. „Imperium“ beleuchtet die großen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts auf einem Nebenschauplatz, den deutschen Kolonien in der Südsee. August Engelhardt, Aussteiger, Vegetarier und Nudist, will dort ein utopisches Reich gründen. Dabei gerät er langsam aber sicher in die Spiralen des Wahnsinns, während die politischen Ereignisse an ihm vorbeibranden.
Doch beim Hören entsteht der Eindruck, dass hier jemand schreibt, der sich vor allem selbst gern zuhört. Jemand, der will, dass andere über ihn reden. Letzteres ist Kracht zweifelsohne gelungen. Das Zuhören aber fällt schwer. Kracht scheint mit seinen gewundenen Sätzen Thomas Mann nacheifern zu wollen. Sprecher Dominik Graf hat mit dem endlos erscheinenden Abstand zwischen Subjekt und Prädikat seine Mühe und verfällt in ein wiederkehrendes Betonungsmuster. Damit verstärkt er das kitschig anmutende Pathos des Textes noch.
Kurzbeschreibung
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