Kill your friends

Sex, Drugs & Rock’n Roll im Musikgeschäft sind bekannt – so drastisch wurden sie allerdings selten beschrieben. Der heruntergekommene Talentscout einer britischen Plattenfirma, kurz A&R-Manager genannt, führt in den 90er Jahren in England ein Leben, in dem der Champagner noch in Strömen fließt, Drogen als Catering verbucht werden und man mit minimalem Arbeitsaufwand das ganz große Geld machen kann. Das Internet war noch ganz jung, und MP3 hat aus den Plattenfirmen noch keinen Haufen voller Jammerlappen gemacht.

Bela B. hat mit den Ärzten in diesen Jahren ebenfalls ein Vermögen verdient, doch mit dem gnadenlosen Humor stand er immer auf der Seite derjenigen, die den Zirkus der Plattenfirmen nie ernst nahmen. Das kann man in jedem seiner Sätze hören. Jede grotesk überzeichnete Figur ist noch widerlicher als die gerade beschriebene, jeder Gedanke und jede Handlung noch surrealer. Für den Erfolg wird alles in Kauf genommen. Vieles an der Geschichte könnte sogar stimmen – und deshalb ist man fast froh, als ein kaltblütiger Mord in bester Bret-Easton-Ellis-Tradition die Geschichte zurück in die Fantasiewelt katapultiert.

Bela B. liest mit einer Mischung aus vollkommener Gleichgültigkeit, tiefstem Zynismus und bitterstem Humor. Besser und authentischer kann man eine solche Geschichte kaum lesen.

(hein)

Erfolg um jeden Preis. Steven Stelfox ist A&R-Manager in einer großen Plattenfirma, immer auf der Suche nach dem nächsten Hit, immer am oberen Level. Doch als die Erfolge ausbleiben, greift er zu radikalen Mitteln. Plötzlich verwandeln sich die guten Freunde in Todfeinde. In einer Welt, in der sich die Protagonisten krampfhaft über Sex, Drugs & Rock'n Roll definieren, gerät sein Leben zunehmend außer Kontrolle. Die Folgen sind verheerend.