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Roppongi. Requiem für einen Vater

Josef Winkler

Roppongi. Requiem für einen Vater

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Gelesen von Josef Winkler

Informationen: ungekürzte Lesung, 282 Minuten, 4 CDs, 24.9 €

Verlag: der diwan

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Rezension

In Roppongi, einem Stadtteil von Tokio, erfährt der Autor (und Ich-Erzähler) vom Tod seines Vaters. Aus der Ferne – so weit vom heimatlichen Kärnten entfernt, wie nur möglich – komponiert Josef Winkler ihm eine literarische Totenmesse, die sich um wiederkehrende Motive des Todes rankt: Das Leichenantlitz der Großmutter, der mit Blumen bedeckte Sarg des Großvaters. Und schließlich die Beerdigung des eigenen Vaters, zu der Winkler nicht nach Kärnten reist.

Der Autor kontrastiert die Erinnerungen an die als bedrückend empfundene Kärntner Kindheit und die katholischen Totenrituale mit Beobachtungen aus dem indischen Varanasi: Hier so scheint es, sind Leben und Tod miteinander verbunden, im Kärntnerischen Heimatdorf dagegen saugt der Tod das Leben auf. 

Josef Winklers „Requiem für einen Vater“ ist ein sehr persönliches Buch, das er in der Hörbuchversion selbst spricht. Doch leider wird der Autor seinem eigenen Text lesend nicht gerecht. Der starke Kärntner Dialekt mag authentisch wirken, irritiert aber auch. Doch vor allem seinen langen, kunstvoll verschlungenen Sätzen ist Winkler nicht gewachsen, sodass der Schlusspunkt zuweilen im Nirgendwo hängen bleibt. Schade, denn dieses Buch hätte eine ebenso virtuose wie authentische Interpretation verdient.

(akm)

Kurzbeschreibung

„Auch Raudis zweitbeste Freundin, die Leichenbestatterin Stimniker mit den überlangen roten über die Kuppen hinausgewachsenen Fingernägeln, soll einmal bei Kuchen und Kaffee in der Feistritzer Dorfkonditorei, als der Holzkuckuck lauthals seinen Kopf als anrüchiges Dorfvögelchen aus der Kuckucksuhr reckte und alle Torten­esser ihre Köpfe zum Kuckucksuhr­winkel verdrehten, gedroht haben: „Wenn er noch einmal über uns etwas schreibt, dann zeig ich ihn an!“ Während einer Lesereise durch Japan wird Josef Winkler in „Roppongi“ vom Tod seines Vaters unterrichtet. Was er sich nie vorstellen konnte, bewahrheitet sich: „Ich sage dir eines, mein Sohn, wenn es soweit ist, ich möchte nicht, dass du zu meinem Begräbnis kommst.“ Josef Winklers Themenwelt kreist um ländliche Kindheit, Erinnerungen an geliebte und ungeliebte Personen, deren Obsessionen, die eigene Wahrnehmung und Beobachtung der Welt und natürlich – den Tod. Als ob er die Angst vor dem Sterben und den immerwiederkehrenden Gedanken an die Protagonisten seiner Kindertage bannen will, lässt er uns an seiner Innenwelt teilhaben, entfesselt in dem ihm einzigartigem Duktus eine Sprache von archaischer Kraft, „als überlasse der Autor sich einem Zwang, einer tiefsitzenden, verzweifelten inneren Melodie“ (Ina Hartwig/FR)


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