Der Glöckner von Notre Dame
KLASSIKER
Gelesen von Roland Hemmo, Udo Schenk, Christian Stark, Patrick Bach, Bodo Wolf, Kristine Walter
Informationen: Hörspiel, 120 Minuten, 2 CDs, 17.99 €
Verlag: Titania Medien
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Rezension
Es sind starke Stimmen, die dem Hörspiel zu Hugos Klassiker Kraft und Farbe geben. Udo Schenk etwa glänzt als Claude Frollo, weil er als Stimm-Mime sowohl die eiskalten wie auch die verzweifelt getriebenen Seiten des Archidiakons von Notre Dame glaubhaft verkörpert. Schließlich ist er ist derjenige, der alle zugrunde richtet. Das Zigeunermädchen Esmeralda liefert er an die Inquisition wegen zurückgewiesener Liebe, den legendären Quasimodo treibt er in den Freitod, nachdem er selbst durch den missgestalteten Glöckner von den Zinnen der Kathedrale in den Tod gestürzt wurde.
Die dramatischen Momente des Pariser Sittengemäldes wurden in hitzig geführten Dialogen packend in Szene gesetzt. Selbst das mittlerweile obligatorische sinfonische Musik-Gesäusel stört nicht. Allerdings bleibt bei 120 Minuten Hörspieldauer nur Zeit für den puren Thrill der Geschichte. Die Entwicklung der (durchaus ambivalenten) Charaktere, die Zeichnung der vielfarbigen Kulisse des mittelalterlichen Paris sowie des komplexen Beziehungsgeflechts der Figuren untereinander – darauf muss der Hörer verzichten.
Für wen dieses Hörspiel gemacht ist? Für die Anhänger Hugos? – Kaum. Für Grusel-Fans? – Da gibt es Besseres. Für Jugendliche, die auf unterhaltsame Weise Grundwissen über Quasimodo vermittelt bekommen wollen? – Wahrscheinlich.
(mms)