31 Tage
THRILLER UND KRIMIS
Gelesen von Engelbert von Nordhausen, Simon Roden
Informationen: Hörspiel, 192 Minuten, 3 CDs, 17.95 €
Verlag: Navarra Verlag
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Rezension
Seit ein Schusswechsel seinen Traum von der großen Karriere zerstörte, hält sich "der Polizist" aus Michael Noldens Krimi für einen Verlierer; einen alten, verbrauchten Mann, einen hinkenden Krüppel. Bis er auf einen Gegenspieler trifft, der noch einmal seinen Ehrgeiz weckt.
Engelbert von Nordhausen liest den verbitterten Bullen mit einer rauen, tiefen, aber eigentümlich kraftlosen Stimme. Er intoniert seine Sätze unsicher, zögerlich, als wären sie nur auf Probe gesprochen. Wie mit einem unterschwelligen Fragezeichen versehen, scheint alles, was er den Polizisten sagen lässt, fragmentarisch, vorläufig, auf Widerruf. So einen labilen, eingeschüchterten Polizisten hat man selten gehört. Dieser melancholische Antiheld, dem von Nordhausen seinen unverwechselbaren Charakter verleiht, ist das Herz von "31 Tage". Er verwandelt einen durchschnittlich spannenden Thriller und ein sorgfältig, zurückhaltend und nuanciert bearbeitetes Hörspiel in ein außergewöhnliches Hörerlebnis.
Auch Simon Roden macht nichts falsch als aalglatter, zynisch berechnender Mörder, der über Jahre hinweg in seinem Urlaub auf Menschenjagd geht. Dennoch ist er schnell wieder vergessen. Der zähe, fast lähmende Vortrag von Nordhausens bleibt dagegen noch lange an einem kleben. Ob man nun möchte oder nicht.
(smv)