Der Komponist und seine Richterin

Düster, geheimnisvoll, hypnotisch - dieser Roman zieht den Hörer in den Bann und lässt ihn nicht mehr los. Das liegt zum einen an der bildhaften Sprache, zum anderen an der Lesung von Moritz Stoepel, dessen dunkle, rauchige Stimme für die Geschichte wie geschaffen ist.

Am Neujahrstag machen Jäger in der Nähe eines Ferienhauses in Frankreich einen grausamen Fund: Mehrere Erwachsene und Kinder liegen tot im Schnee: ein weiterer Massenselbstmord der Sekte "Der Glauben". Richterin Dominique Carpentier und Kommissar André Schweigen werden mit den Ermittlungen beauftragt. Schon bald entlarven sie den Komponisten Friedrich Grosz als geistigen Führer der Sekte. Doch die Richterin verliebt sich in den Mann, der ihre Vorstellungen von Moral, von richtig und falsch, auf die Probe stellt.

Der Roman beginnt vielversprechend, obwohl das Thema nicht neu ist. Doch nach und nach wird aus der spannenden Kriminalgeschichte ein verstörendes Liebesdrama. Trotzdem bleibt man am Ball. Vor allem wegen der unheimlichen Stimmung, die Moritz Stoepel erzeugt. Er hat etwas Verruchtes, Abgründiges in der Stimme. Mal fanatisch, mal verführerisch erweckt er den Komponisten zum Leben. Leider schwankt die Aufnahme stark zwischen laut und leise, sodass man häufig den Lautstärkeregler betätigen muss - aber es lohnt sich.

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Ein Sektenselbstmord, ein uraltes ägyptisches Totengebet, ein Komponist mit beunruhigender Strahlkraft, eine Richterin, die ihn nicht aus den Augen lässt: Patricia Duncker entspinnt ein Netz vielschichtiger Beziehungen, in dem sie den Hörer genussvoll zappeln lässt. Sie hören einen Roman von ungeheurer Sogkraft, der Sie quer durch Europa führt und in dem sich die Grenzen zwischen Ratio und Spiritualität, zwischen Recht und Unrecht unmerklich verschieben.