Der Meisterschüler

An mehreren Orten auf der Welt werden Menschen unterschiedlicher Herkunft und Couleur umgebracht. Viele Indizien deuten darauf hin, dass es sich in allen Fällen um denselben Täter handelt. Karl Müller vom Bundesnachrichtendienst nimmt mit seinem Team die Ermittlungen auf. Schon bald zeigt sich, dass der herumreisende Mörder seinen Wohnsitz in Deutschland hat. Also setzen die BND-Mitarbeiter alles daran, ihn in seiner Heimat dingfest zu machen.
Die bisweilen arg detailverliebte Story wirkt sorgfältig recherchiert. So hat man als Hörer durchweg das Gefühl, dass der BND im Rahmen einer globalen Fahndung tatsächlich so arbeiten könnte, wie es der Autor beschreibt. Leider bleibt die Spannung etwas auf der Strecke. Nicht nur beim finalen Showdown holt Berndorf dramaturgisch weniger aus dem Stoff heraus, als dieser eigentlich hergibt. Immerhin: Der Plot ist routiniert erzählt, und der Autor liest mit angenehm ruhiger, leicht angerauter Stimme. Dadurch bleibt man durchaus bei der Stange. Schwächen zeigt Berndorf als Vorleser in einzelnen Dialogen. Dann fällt es bisweilen schwer, auseinanderzuhalten, wer gerade spricht. Auch gönnt er sich hin und wieder zu wenig Zeit, um Pausen zu setzen, wo es eigentlich angebracht wäre – vor allem an Kapitelenden. Insgesamt solide Krimikost.

(cb)

Wenn ein Schläfer erwacht; Terroristen richten ein Massaker in Mumbai an. Ein reaktionärer Geistlicher wird mitten in Köln ermordet. Vierzehn Amerikaner sterben bei einem Anschlag in Kolumbien. Der Alptraum des BND ist wahr geworden: Ein Mann ohne Gesicht und ohne Vergangenheit schleicht sich unerkannt über Grenzen und mordet mit maximalem politischem Effekt. Kann Karl Müller ihn stoppen?