Hochsaison

Weil Jörg Maurer von Haus aus Musikkabarettist ist, liest er auch seinen zweiten "Alpenkrimi" - nach "Föhnlage" - wieder selbst ein. Und er tut dies großartig. Gekonnt verleiht er jeder Figur eine eigene, pointierte Note, variiert Klangfarbe, Dialektbreite, Rhythmus. Auf leichte, humorvolle Weise überzeichnet er die einzelnen Charaktere. Nur bei den unbedeutenderen greift er zu gröberem Stimmwerkzeug, verwandelt sie lautmalerisch zu sympathischen Witzfiguren. Meistens.

Weniger nett sind die Täter, mit denen es Kommissar Jennerwein diesmal zu tun bekommt. Beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen stürzt ein Skispringer ab. Nicht zufällig, wie sich herausstellt, sondern weil er beschossen wurde. Der Täter droht an, wieder zuzuschlagen, und kommt damit nicht nur der Polizei und dem Tourismusverband in die Quere, sondern auch einer Gruppe chinesischer Agenten, die ihr eigenes Attentat planen. Die Fäden ver- und entwirren sich wieder. Und solange Maurer dabei verbal die Strippen zieht, lässt sich leicht überhören, wie banal das Ganze ist.

So gut sich Lektüre und Hörgenuss normalerweise ergänzen, in diesem einen Fall darf man sich das Buch-Lesen getrost sparen. Denn so richtig taugt Maurers Roman eigentlich nur als Drehbuch für seine Vertonung.

(smv)

Beim Neujahrsspringen in einem alpenländischen Kurort stürzt ein Skispringer schwer – und das ausgerechnet, als Olympia-Funktionäre zur Vergabe zukünftiger Winterspiele zuschauen. Wurde der Springer während seines Fluges etwa beschossen? Kommissar Jennerwein ermittelt bei Schützenvereinen und Olympia-Konkurrenten. Als in einem Bekennerbrief weitere Anschläge angedroht werden, kocht die Empörung beim Bürgermeister hoch: Jennerwein muss den Täter fassen, sonst ist doch glatt die Hochsaison in Gefahr…