»Geschichte Deutschlands im 20sten Jahrhundert« Ulrich Herbert im Gespräch mit Hans-Ulrich Wehler und Andreas Wirsching
Datum: | 20.05.14 - 20.05.14 |
Internet: | |
Kategorie: | Lesung |
Ort: | LITERATURHAUS MÜNCHEN SALVATORPLATZ 1 80333 München |
Deutschland im 20sten Jahrhundert – das sind zwei Weltkriege, eine gescheiterte Demokratie,
Hitler-Diktatur und Holocaust, ein 40 Jahre lang geteiltes Land. Aber es ist auch Sozialstaat,
Wohlstand, Liberalisierung und Globalisierung, eine erfolgreiche Demokratie und die längste
Friedensperiode der europäischen Geschichte.
Die deutsche Geschichte im 20sten Jahrhundert sieht Herbert durch zwei Perspektiven bestimmt,
die zueinander in Widerspruch stehen. Zum einen die großen Kriege und Katastrophen, die das
deutsche 20. Jahrhundert in zwei Teile spalten – vor und nach 1945. Deutschland ist das Land, in
dem die radikalen Ideologien von links und rechts erdacht wurden, und das einzige, in dem sie
jeweils staatliche Form annahmen. Das prägt die erste wie die zweite Hälfte des Jahrhunderts.
Zum anderen der Aufstieg der modernen Industriegesellschaft, der über die verschiedenen
politischen Systeme hinweg zu jahrzehntelangen Auseinandersetzungen um die soziale und
politische Ordnung führt. Erst 1990 scheinen sie gelöst, als der Sozialismus zusammenbricht. Aber
am Ende des Jahrhunderts ist die Debatte um die Leistungen und Defizite des Kapitalismus wieder
voll entbrannt. Diesen gewaltigen Prozess legt Ulrich Herbert mit einer Präzision und
Tiefenschärfe frei, wie sie nur selten in der Geschichts-schreibung begegnet. Kriege und Terror,
Utopie und Politik, Kapitalismus und Sozialstaat, Sozialismus und demokratische Gesellschaft,
Geschlechter und Generationen, Kultur und Lebensstile, europäische Integration und
Globalisierung: Wie diese widersprüchlichen Ereignisse und Entwicklungen strukturiert und
aufeinander bezogen sind, davon handelt dieses Buch.
Veranstalter: Verlag C.H. Beck, , Institut für Zeitgeschichte, Stiftung Literaturhaus
Eintritt: Euro 9.- / 7.-