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Mark Brandis

Dass technische und wissenschaftliche Errungenschaften in den Romanvorlagen keine allzu große Rolle spielen, führt mitunter zu recht grotesken Szenarien. So ist die Venus durch Menschen besiedelt – aus naturwissenschaftlicher Sicht ein Ding der Unmöglichkeit. Wie gehen Sie an derartige Ungereimtheiten heran, wenn Sie sich an die Adaption der einzelnen Romane machen?

Von Weymarn: Es gibt sogar einen eigenen Roman, der den Titel „Verrat auf der Venus“ trägt. Daher haben wir in der entsprechenden Hörspielfassung lieber ein – zugegeben waghalsiges – Szenario entworfen, das ein Leben auf der Venus als theoretisch möglich erscheinen ließ, anstatt den Titel der Episode ändern zu müssen. In einem anderen Fall wiederum haben wir eine ursprünglich auf dem Uranus spielende Story kurzerhand auf einen Uranus-Mond verlegt. Dadurch funktioniert die Geschichte genauso gut, und auch Frau von Michalewsky kann mit solchen Änderungen gut leben.

  • Michael Lott (vorne) und Balthasar von Weymarn beim galaktischen Fotoshooting

Mit der aktuellen Folge „Testakte Kolibri“ sind Sie von steinbach sprechende bücher zu Universal gewechselt. Wie kommt’s?

Von Weymarn: Nachdem die ersten Folgen bei Kritikern und Hörern Anklang gefunden hatten, kam von Universal das verlockende Angebot, die Schlagzahl zu erhöhen: Uns wurde zugesagt, pro Jahr drei – statt wie bislang zwei – Episoden produzieren zu dürfen. Das kam uns sehr entgegen. Der Abschied von Steinbach lief aber sehr harmonisch.

In der genannten Episode ist in einer Tanzlokal-Szene im Hintergrund deutlich der „Donauwalzer“ zu hören. Das dürfte wohl kaum Zufall sein …

Von Weymarn: Natürlich nicht. Das ist meine ganz persönliche Hommage an den besten Science-Fiction-Film aller Zeiten: „2001 – Odyssee im Weltraum“. In der nächsten Folge, die wir zurzeit vorbereiten, wird es übrigens erneut eine Anspielung auf diesen Klassiker geben. Insider werden die entsprechende Stelle sofort erkennen. Mehr will ich jetzt aber noch nicht verraten. (grinst)

Herr Lott, zählt Stanley Kubricks Meisterwerk auch zu Ihren persönlichen Filmfavoriten?

Lott: Durchaus. Aber ich finde auch andere Science-Fiction-Streifen klasse – wie etwa „Star Wars“ oder die „Alien“-Filme.

Science-Fiction hat immer auch etwas mit Zukunftsträumen zu tun. Wovon träumen Sie, wenn Sie an die Zukunft der Mark-Brandis-Hörspiele denken?

Lott: Ich würde mir wünschen, wir könnten unsere Produktionen irgendwann einmal auf eine Bühne bringen und live vor Publikum aufführen. So, wie es die Darsteller der „Drei ???“ machen.

Von Weymarn: Das Problem dabei wäre nur, dass wir nicht mit denselben selbstironischen Untertönen arbeiten könnten, mit denen sich „Die drei ???“ live präsentieren. Für eine Science-Fiction-Hörspielaufführung vor Publikum müssten wir eine komplette Soundkulisse vorproduzieren und live triggern, das macht das Ganze sehr aufwendig. Unmöglich ist es allerdings nicht.

Lott: Viel einfacher wäre es, einen anderen meiner Träume zu erfüllen.

Welcher wäre das?

Lott: Die Arbeit an den Mark-Brandis-Hörspielen hat mir viel Spaß gemacht, und ich hoffe, dass meine Stimme noch in vielen weiteren Hörbüchern unterschiedlicher Genres zu hören sein wird.

Michael Lott

Michael Lott (geboren 1964 in Hamburg) studierte Schauspiel in Hamburg. Er stand ab 1990 zunächst auf fast allen namhaften Hamburger Bühnen und parallel für zahlreiche Kinofilme (u.a. „Wie die Karnickel“, „Männersache“) und TV-Movies (u. a. „Stauffenberg“, „Die Brücke“, „Zwei Weihnachtsmänner“) vor der Kamera. Darüber hinaus war er lange die Station-Voice des TV-Senders „Premiere“ und leiht als Synchronsprecher in zahlreichen Kinofilmen (z.B. „Verblendung“, „Willkommen bei den Sch’tis“) den Hauptdarstellern seine Stimme.

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