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Interview mit Jessica Schwarz und Isabel Abedi

Stehst Du da mehr unter Druck, weil es noch die andere Verfilmung mit Yvonne Catterfeld gibt?

Jessica Schwarz: Nein, Konkurrenz belebt das Geschäft! Sie wird, genau wie ich, alles Mögliche versuchen. Ich bin durch Szenen durch, wo ich acht Stunden am Stück geheult habe – und zwar ohne Hilfe. Szenen, wo ich mich richtig reingeleiert habe, nach dem Tod ihres Sohns David, wo ich meine  Kontaktlinsen herausnahm und niemand mehr sehen wollte auf der Film-Beerdigung. Dafür ist meine Minus-vier-Dioptrien genau richtig.

Isabel, für Dich ist mit der Schriftstellerei ein Traum in Erfüllung gegangen. Hast Du schon im Vorfeld daran gedacht, dass aus dem Roman ein Hörbuch wird?

Isabel Abedi: Eine Idee zu haben ist wie ein Flirt. Da ist man total verknallt. Dann fängt man an, das Buch zu schreiben. Und dieses Gefühl ist für mich wie ein „Ja“ zur Ehe. Wenn ich ein Buch schreibe, versuche ich alles andere wegzublenden. Was daraus später wird, damit beschäftige ich mich überhaupt nicht. Obwohl ich sehr filmisch denke, möchte ich bei einer Verfilmung durch ein Vorgespräch mit den Machern in der Lage sein, meine Vorlage loslassen zu können. Beim Hörbuch ist es etwas anderes, da bin ich stärker involviert. Jessica betont beim Vorlesen manches anders, als ich es beim Schreiben gefühlt habe, aber dennoch sage ich mir häufig: Ja, genau! So ist es viel besser!

Jessica, beim Hörbuch bist Du mehr oder minder auf Dich allein gestellt. Bevorzugst Du den Solopart oder bist Du eher eine Ensemble-Schauspielerin?

Jessica Schwarz: Beides. Ich war bei der „Isola“-Aufnahme irre erkältet, musste mit dem Atem kämpfen, weil auch längere Sätze enthalten waren. Doch dann fing ich an, mich einzulesen, weil die Geschichte auf einmal viel stärker wurde als die Erkältung. Man kennt es von Schauspielern: Sie sind krank, doch kaum geht die Kamera an – bums! – sind sie gesund. Beim Hörbuchlesen hatte ich immer meine Neffen im Kopf und natürlich die Roman-Figuren inklusive Hund Mephisto. Lesungen sind für mich mit Lampenfieber verbunden – auch die heutige mit Isabel im Anschluss an das Interview. Ich kenne Live-Auftritte höchstens vom Moderieren her, was ich aber wirklich verdrängt habe. Wenn ich eine Laudatio halten soll, wie letztens für Tom Tykwer, brauche ich vorher Beruhigungstabletten. Mit dem Alter wird auch die Angst größer zu versagen.

 

  • Jessica Schwarz und Isabel Abedi im Interview mit hörBücher-Redakteur Marc Hairapetian (und Redaktionshund Hokis).

Ihr beide scheint Euch gut zu verstehen. Gibt es eine Fortsetzung der Zusammenarbeit?

Isabel Abedi: Bei Lesungen auf jeden Fall. Beim nächsten Roman könnte ich mir auch wieder ein Hörbuch mit Jessica vorstellen. Das Buch hat mit Träumen zu tun und, Jessica, wo Du eben mit Deiner Schwester das Hotel „Die Träumerei“ in Michelstadt eröffnet hast …

Jessica Schwarz: ... und ich Dir erzählt habe, dass ich letzte Woche dort in der Jade-Mansarde geschlafen habe. In jedem Hotelzimmer liegt ein selbstgebundenes „Traumbuch“, in das die Leute ihre Träume festhalten können: Tagträume, Lebensträume etc. Es stehen bereits tolle Sachen drin. Ich hatte Tränen in den Augen, als ich las, was die Menschen empfinden, wenn sie in diesen Zimmern wohnen! Wir haben schon überlegt, gemeinsam daraus vorzulesen. Vielleicht wäre das auch der Stoff für ein schönes Hörbuch …

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