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Elke Heidenreich im Interview

Ist Italien das Land Ihrer Träume?

Nein, nicht mehr. Seit Berlusconi schon gar nicht. Fest leben möchte ich da nicht, weil da so viel Korruption und auch viel Blödheit ist. In der Gegend, in der wir waren, haben schon Zwölfjährige mit Drogen gedealt. Da lagen die Spritzen herum auf Spaziergängen, das hat keinen Spaß mehr gemacht. Leben möchte ich im Moment nur in Köln.

Haben Sie die Ruhe, Urlaub zu machen?

Nicht so richtig. Ich habe mir ja vorgenommen, ich mache keine Urlaube mehr im Hotel oder mit einem Handtuch auf der Liege. Das langweilt mich. Ich fahre öfter mal nach Venedig, Palermo oder Mailand und gehe in die Oper. Dort bleibe ich dann zwei Tage und fahre wieder zurück. Das reicht mir, dann will ich wieder arbeiten.

War das schon immer so?

Ja. Ich hab auch öfter mal 14 Tage gebucht, bin dann aber nach vier Tagen wieder abgefahren.

Es gibt die besonderen Tage, zumindest meinen wir das. Was bedeutet Ihnen der Jahresbeginn?

Ich tue immer so, dass es ein ganz normaler Tag ist und keine besondere Bedeutung hat. Ich kann mich aber gar nicht dagegen wehren, dass der Jahreswechsel eben doch etwas bedeutet. Ich merke immer, dass das Jahr einen menschlichen Rhythmus hat und ich am Ende immer ausgepowert bin. Ich freu mich dann auf ruhige Wochen und auf einen neuen Kalender, weil der alte so vollgeschmiert ist.

Haben Sie das neue Jahr in viel Gesellschaft begrüßt?

Im Gegenteil. Meistens bin ich zu Hause geblieben, weil ich bei meinen Tieren sein wollte. Die hatten so eine Angst vor dem ganzen Geknalle, was ich selber schrecklich finde. Ich plane solche Tage nicht. Ich bin am liebsten ganz allein, lege Bach auf und trinke einen guten Rotwein.

Was bringt uns dieses Jahr von Elke Heidenreich?

Neben Nero zwei habe ich ein Buch geschrieben über den walisischen Dichter Dylan Thomas. Ich habe das zusammen mit dem Fotografen Tom Krausz gemacht. Wir sind immer wieder nach Wales gereist und auf den Spuren von Dylan Thomas gewandelt.

Worauf freuen Sie sich dieses Jahr ganz besonders?

Ich mache ein Buch über Venedig als Stadt der Musik, ebenfalls mit Tom Krausz. Strawinsky liegt in Venedig begraben, Wagner ist dort gestorben, Verdi hat dort viele seiner Opern dirigiert ... Venedig hat so viel mit Musik zu tun. Darauf freue ich mich.

Elke Heidenreich arbeitete nach ihrem Studium viele Jahre für Funk und Fernsehen, moderierte Talkshows, schrieb Hörspiele und Drehbücher und veröffentlicht seit 1992 Erzählungen für Erwachsene und Kinder. Von 2003 bis 2008 stellte Elke Heidenreich in der Sendung „Lesen!“ im ZDF Bücher vor. Bei C. Bertelsmann gibt sie ihre eigene Edition heraus. Elke Heidenreich lebt in Köln.

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