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Fotos: Literaturhaus Archiv; Gunter Glücklich

Literaturhäuser stellen sich vor: Köln

Ein Raum des Gesprächs in Köln

Das Literaturhaus Köln ist endlich dort angekommen, wo es hingehört – mitten im Herzen der Stadt, die es mit einem reichhaltigen Lesungs- und Kulturprogramm bereits seit 18 Jahren bereichert. Literaturhaus-Leiterin Bettina Fischer stellte den „Sprach- und Geschichtenspeicher“ für Autoren und Literaturfans in BÜCHERMagazin 6/2014 vor.

Ende August 2014 konnte das Literaturhaus Köln die Eröffnung seiner neuen Räume in der Kölner Innenstadt feiern. Viele kamen – Autorinnen und Autoren, Kölnerinnen und Kölner, Kolleginnen und Kollegen –, um das neue Haus zu besichtigen und sich darüber zu freuen, dass die Literaturvermittlung in Köln nun einen Ort mitten in der Stadt gefunden hat. Und was für einen schönen Ort! Ein altes Bürgerhaus, das Haus Bachem, aus dem Jahr 1590, eines der wenigen erhaltenen Renaissancegebäude der Domstadt.

Mit Umzügen hat das Kölner Literaturhaus Erfahrung: Dies war die dritte Eröffnung, die der 1996 gegründete Verein feiern konnte. Diesmal zum Glück mit einem Mietvertrag über 25 Jahre in der Tasche: So bestehen die besten Aussichten, am neuen Ort ungestört die vielfältige Programmarbeit weiterzuentwickeln.

Die Eröffnung war nicht nur ein Fest des Gesprächs und der Literatur, sie gab auch Gelegenheit, sich über die Bedingungen der Arbeit Gedanken zu machen. Welche sind das? Ein Literaturhaus soll stets beweglich und offen bleiben, reagieren auf das, was in unserer Gesellschaft und in der Welt, was mit den Menschen geschieht: Dafür sorgen die guten Bücher. Ein Literaturhaus soll ein Schutzraum sein, um das Stille zu Gehör zu bringen, das Neue denken, formulieren und hören zu können – die dicken Mauern eines Haus Bachem helfen dabei. Frei nach Thomas Kling, der 1999 die ersten Räume des Kölner Literaturhauses eröffnete, ist die Literatur ein Speicher. Auch ein Literaturhaus ist ein Sprach- und Geschichtenspeicher für alle, die Augen und Ohren haben.

Kulturvermittlung verstehen wir nicht als Selbstzweck. Das Kölner Literaturhaus soll zugänglich sein – ein Ort des Gesprächs, der Begegnung und des Austauschs. Ein Gebäude wie das Haus Bachem – vielleicht wegen seiner Vergangenheit als Gastwirtschaft – ist dafür wunderbar geeignet.

Gemeinsam mit seinem bereits 2007 gegründeten Ableger für Kinder und Jugendliche, dem Jungen Literaturhaus Köln, organisiert das Kölner Literaturhaus mehr als 130 Veranstaltungen jährlich. So reißt der Gesprächsfaden nicht ab. Und aus Anlass der Neueröffnung hat das Kölner Literaturhaus ein besonders reiches Programm: Natürlich kommen Autorinnen und Autoren, die das Haus kennen und ihr treues Publikum in Köln haben – etwa Michael Köhlmeier und Thomas Hettche. Kooperationen sind wichtig, ob bei der Langen Nacht der finnischen Literatur in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk oder der wunderbaren Aktion „Ein Buch für die Stadt“, die sich in diesem Jahr Jochen Schmidts „Schneckenmühle“ widmet und immer gemeinsam mit dem Kölner Stadt-Anzeiger realisiert wird. Das sind nur einige Bei- spiele. Und weil das Gespräch in Köln wirklich ernst genommen wird, gibt es künftig einmal im Monat einen Mittagstisch für Autorinnen und Autoren. Denn durchs Sprechen kommen Menschen zusammen! Und durchs Zuhören auch. Im Literaturhaus Köln ist man neugierig auf die Zukunft inmitten der Stadt.

Infos zu Programm & Lesungen:
literaturhaus-koeln.de

Bettina Fischer wurde im Jahr 2000 Geschäftsführerin des Literaturhauses Köln. Seit 2012 hat sie die alleinige Leitung inne und verantwortet auch das Programm. Zuletzt hat sie gemeinsam mit Dagmar Fretter den Band „Eigentlich Heimat – Nordrhein-Westfalen literarisch“ (Lilienfeld) herausgegeben.
 

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