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Reportage: Tina Muffert (tm) | Fotos: Uwe Tölle

Kinder-Hörspielkult

Conni und die drei Platinschallplatten

18 Goldene Schallplatten – davon dreimal Platin – in nur elf Jahren: Die Kinderhörspielreihe „Conni“ verkauft sich blendend und feiert im September ihre 25. Folge. Ein guter Grund für hör Bücher , bei den Aufnahmen vorbeizuschauen. 

Das schnörkellose Synchronstudio in Hamburg-Eilbek liegt auf einem Hinterhof. Wir werden von der Crew herzlich empfangen, obwohl alle noch mitten in den Sprachaufnahmen für die 27. Folge der Hörspielserie „Conni“ stecken. Produzent Achim Herwald, mit 64 Jahren einer der alten Hasen im Hörspielgeschäft, sitzt locker und leger im Polohemd am Mikro und gibt „Conni“-Sprecherin Florentine Draeger letzte Anweisungen. Die 16-Jährige hat lange blonde Haare und steht mit Taschentüchern bewaffnet im Aufnahmestudio. Sie ist ziemlich erkältet. „Das macht die Sache nicht gerade leichter, aber wir schaffen das schon …“, betont sie. Davon ist auch Herwald überzeugt: „Sie weiß, was sie tut, ich muss da gar nicht viel sagen.“ Vermutlich, weil Florentine diese Tätigkeit bereits in die Wiege gelegt bekommen hat. Ihre Mutter Kerstin Draeger ist Schauspielerin und Synchronsprecherin, ihr Opa Wolfgang die deutsche Stimme von Woody Allen, und ihr Onkel Sascha spricht seit 25 Jahren den „Tim“ (früher „Tarzan“) bei „TKKG“. Schon mit fünf Jahren hatte auch Florentine ihren ersten Sprecherjob bei der Fernsehserie „Teletubbies“ – ohne je Sprechunterricht genommen zu haben. „Meine Mutter hat mir viel geholfen. Und Jan Harloff. Er war mein erster Regisseur. Mit ihm habe ich sechs Jahre lang die 'Teletubbies' gesprochen“, berichtet sie.

Ein Casting brachte Florentine 2007 die Rolle der „Conni“ ein. Als 15-jähriger Teenager eine 9-Jährige sprechen zu müssen, sei eine echte Herausforderung. Vor allem, wenn sie Worte oder Redewendungen sprechen müsse, die sie so nicht mehr benutzen würde. „Doch wenn die Stimme authentisch ist, spielt es keine Rolle, wie alt ein Sprecher ist. Es kommt auf die Farbe an“, erklärt Achim Herwald, der in der „Conni“-Serie viel mit Kindern zusammenarbeitet. „Das ist manchmal etwas anstrengender, als mit Erwachsenen zu arbeiten, denn mit Kindern braucht man doch etwas mehr Geduld, und eine gute Atmosphäre im Studio ist extrem wichtig. Es ist nicht immer ganz einfach, die Kinder in Stimmung zu halten, wenn sie abgespannt sind“, erzählt der Produzent. Doch mit genügend Pausen und guter Laune könnten sich die Kinder oder Jugendlichen schon drei bis vier Stunden am Tag auf die Aufnahmen konzentrieren.

Mit seiner ruhigen, verbindlichen Art vermittelt Herwald etwas von einem liebevollen Großvater. „Die Kinder von heute“, sagt er, „sind lockerer als früher. Da haben sie mich gesiezt und waren sehr respektvoll. Heute duzen sie mich ganz schnell und wir können prima miteinander flachsen – und das ist prima so, denn so eine lockere Haltung kommt den Aufnahmen zugute.“

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