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Reportage: Christian Bärmann (bär) | Fotos: Uwe Tölle

Hörspielkomponist Jens Fischer

Der mit den Klängen malt

Oberflächlich sind die Hörbücher mit der „kleinen Hexe“ zauberhafte Bilderbuchadaptionen mit schöner Musik. Doch die Musik ist nicht nur schön, sondern von Komponist Jens Fischer mit Akribie auf jede Silbe gelegt worden. Fischer lud zu einem „Werkstattreport“ in sein Studio ein.

Wie klingt eigentlich eine Geierhexe? Gute Frage. Schwere Frage. Und nur eine von vielen, die sich Komponist Jens Fischer stellen musste, nachdem er von Oetinger audio den Auftrag bekommen hatte, die Musik für fünf szenische Lesungen von „Die kleine Hexe“ zu schreiben. Wie klingt also eine Geierhexe? „Nun, sie ist gerupft, zersaust, mit abstehenden Federn, eher ein bisschen hässlich – und wenn man mit ihr redet, stellt man fest, dass sie Humor hat und klug ist“, erklärt Fischer, der die zauberhaften Zeichnungen von Lieve Baetens Bilderbüchern als Inspirationsgrundlage hatte.

 

  • An diesem Arbeitsplatz in seinem Studio mischt Jens Fischer die Klangfarben.

„Die Musik muss Witz haben und schrullig sein. Es entsteht ein Klangbild, das zunächst logisch klingt, aber auch merkwürdig ist und einen zum Lächeln bringt“, beschreibt der 56-Jährige seine selbstgesteckten Ziele – für nur eine der vielen Hexen. Dazu kommen noch die Klangbilder von Bewegungen, Naturgeräuschen, Tieren …

Das klingt (!) nicht nur aufwändig, sondern ist es auch. „Wir haben diesmal ganz anders gearbeitet, als man es sonst tut“, unterstreicht Markus Langer, Programmleiter bei Oetinger audio. „Normalerweise wird der Musiker von uns gebrieft, soll sich inspirieren lassen und etwas komponieren. Im Studio wird dann der Text mit der Musik unterlegt. Diesmal hat zunächst Autorin Antje Seibel aus dem wunderbaren Bilderbuch eine erzählbare Geschichte gemacht, Ursula Illert hat den Text eingelesen und Jens anschließend exakt auf jede Silbe komponiert.

Die Teamarbeit, die wir in dieses Projekt gesteckt haben, ist wirklich etwas Besonderes und ein irrer Aufwand gewesen.“ Für die szenischen Lesungen von „Die kleine Hexe“ entwarfen Antje Seibel, Markus Langer, Regisseur Frank Gustavus und Komponist Jens Fischer gemeinsam ein Konzept. Damit die Kinder beim Hören bei der Stange bleiben, sollte Antje Seibel das Geschehen aus Lieve Baetens Bilderbüchern nicht haarklein beschreiben und Fischer die Geschichte auch mit seiner Musik hörbar machen – Text und Musik wurden miteinander verwoben.

„Da die Sinnlichkeit des Bildes fehlt, kam die Musik als neue Dimension dazu“, erklärt Jens Fischer. Um noch gezielter komponieren zu können, war er auch bei den Sprachaufnahmen von Ursula Illert mit im Studio. An bestimmten Stellen, zu denen er die Musik bereits im Kopf hatte, konnte der Sprecherin genau gesagt werden, „dass da jetzt Musik kommt und sie beim Lesen darauf Rücksicht nimmt“.

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