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Reportage: Christian Bärmann (bär) | Fotos: Olivier Favre

Making of Dan Browns „Das verlorene Symbol“

„Faszinierend, dass wir es geschafft haben“

Der Zeitdruck war immens, aber das Timing stimmte: Rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse konnte die deutsche Fassung von Dan Browns „Das verlorene Symbol“ präsentiert werden – als Buch und Hörbuch. Dabei war der Entstehungsprozess fast spannender als der Weltbestseller selbst. Ein Studioreport.

Am Abend des 3. Oktober 2009 war es soweit: Die letzte Aufnahme zum Hörbuch von Dan Browns Weltbestseller „Das verlorene Symbol“ war im Kasten. Vorausgegangen waren 19 Tage, die in ihrer Intensität in der deutschen Verlagslandschaft vermutlich einmalig gewesen sein dürften.

Andächtige Stille in den „d.c. Tonstudios“ im sauerländischen Breckerfeld, die bis eben Schauplatz eines logistisch perfekt abgestimmten Parforceritts waren. „Viele der Kollegen finden, dass wir das doch ruhig öfters machen könnten“, sagt Kerstin Kaiser und lacht dabei. Doch die Programmlektorin von Lübbe Audio und Regisseurin der deutschen Hörbuchfassung von „Das verlorene Symbol“ ist auch sichtlich stolz: „Es ist faszinierend, dass wir es geschafft haben.“

Noch am 15. September hatte Kerstin Kaiser vor der scheinbar unmöglichen Aufgabe gestanden, bis zum 26. September die gekürzte deutsche Fassung des Weltbestsellers aufzunehmen, die zu diesem Zeitpunkt weder übersetzt noch bearbeitet war. Die Deadline war verbindlich, denn das fertige Produkt sollte am 14. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert werden.

Verbunden mit der enormen Startauflage von 150.000 Hörbüchern war auch ein ebenso enormer Erwartungsdruck – schließlich hat das Hörbuch von Dan Browns „Illuminati“ Doppelplatin erreicht (für fast 500.000 verkaufte CDs). „Die größte Herausforderung war es, mit der Aufnahme eines Hörbuchs zu beginnen, dessen Text noch nicht komplett übersetzt war“, erklärt Kerstin Kaiser.

  • Regisseurin Kerstin Kaiser überwacht mit Dramaturgin Kathrin Weick (r.) die Aufnahme

Damit auch die Buchfassung des Romans pünktlich am 14. Oktober in den Läden sein konnte, hatte sich gleich nach Eintreffen des englischen Originals am 15. September ein sechsköpfiges Übersetzerteam bei Lübbe in Bergisch Gladbach an die deutsche Fassung gemacht, deren einzelne Textteile zu einem Guss verschweißt werden mussten.

„Das hat es in dieser Form noch nie gegeben, erst recht nicht in so knapp bemessener Zeit und bei so einem Roman“, betont Verlagsleiter Marco Schneiders. Sobald ein Kapitel fertig übersetzt war, kam Kürzer Arne Hoven ins Spiel, der sich anhand der englischen Fassung bereits einen Überblick über die wichtigsten Handlungsstränge und Hauptpersonen verschafft hatte.

„Bei den Nebenpersonen muss man sich überlegen, wie man sie kürzt oder ob man sie gleich ganz weglässt“, erklärt Hoven, dem weniger als zehn Tage blieben und der für Lübbe Audio bereits die Epen von Ken Follett gekürzt hat. Er müsse auch mal den Mut haben, größere Dialoge oder Monologe in eigener Form zusammenzufassen. Im Fall der bearbeiteten Fassung von „Das verlorene Symbol“ musste Hoven die 768 Seiten der deutschen Romanfassung – die wegen der nicht immer einfachen Übersetzung übrigens länger ist als das Original – so kürzen, damit sie auf sechs CDs Platz finden (ca. 6 Stunden Laufzeit).

Als dann Sprecher Wolfgang Pampel am 21. September im Studio seinen ersten Arbeitstag hatte, lag ihm Lesestoff für zwei CDs vor. „Danach hakte es immer wieder etwas, weil wir auf Nachschub warten mussten“, berichtet Kerstin Kaiser, die täglich im Verlag neuen Text abholte.

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