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Reportage: Christian Blees (cb) | Fotos: Stephan Pramme

Neue „Roncalli“-Hörspielserie

„Mir schwebte eine Mischung aus TKKG und Pan Tau vor“

Man nehme: Mehrere Ausnahme-Artisten, einen niveauvollen Clown und eine große Prise Poesie – fertig ist das Erfolgsrezept, mit dem der Circus „Roncalli“ seit 1976 über 18 Millionen Menschen in ganz Europa verzaubert hat. Jetzt versuchen Direktor Bernhard Paul und sein Team, die Faszination der Manege auch akustisch erlebbar zu machen. hörBücher war bei den Aufnahmen dabei.

Dass man als Journalist von einem Prinzen zum Interview in dessen Schloss begrüßt wird, kommt nicht alle Tage vor. Wobei der Begriff „Schloss“ zugegebenermaßen etwas übertrieben ist – handelt es sich bei der Immobilie eher um ein großzügig bemessenes Einfamilienhaus mit Tonstudio im Kellergeschoss. Auch der Prinz entstammt nicht etwa einem sächsischen Adelsgeschlecht, sondern der Deutsch-Pop-Band „Die Prinzen“: Es ist der Sänger Tobias Künzel, der sich in einem Vorort von Leipzig mit seinem „Brot-Ton-Studio“ niedergelassen hat, in dem die „Roncalli“-Hörspiele entstehen.

 

  • „Freddy“ Holzapfel, Markus Strobl und Bernhard Paul im Studio (v.l.).

Am runden Tisch im Vorraum des Studios, der mit Konzertplakaten an den Wänden und einer umfangreichen CD- und DVD-Kollektion im Regal ausgeschmückt ist, wartet bereits Bernhard Paul, Gründer des „Circus Roncalli“, der in den Stunden zuvor für die erste „Roncalli“-Hörspielserie vor dem Mikrofon gestanden hat. Paul ist Jahrgang 1947 und bezeichnet sich selbst als „Kind des Radios“. Auf Anhieb beginnt er von einer Zeit zu schwärmen, in der er zu Hause dem Schulfunk des österreichischen Rundfunks lauschte: „Da liefen tolle Märchen und Sagen aus Wien, gesprochen von hervorragenden Sprechern. Sie schafften es mühelos, vor meinem geistigen Auge Hexen und Zauberer auferstehen zu lassen – und so etwas brauchen Kinder heutzutage auch, wo sie doch so oft mit materiellen Dingen zugeschüttet werden.“

Insofern habe er nicht lange gezögert, als sein Stellvertreter Markus Strobl im Sommer 2009 mit der Idee zu einer eigenen „Roncalli“-Kinderhörspielserie an ihn herangetreten sei, so Paul. „Ihm schwebte eine Mischung aus TKKG und Pan Tau vor. Mir war eigentlich nur wichtig, dass es am Ende jeder Folge ein Happy End geben muss. Als Kind habe ich einmal einen Film ohne glückliches Ende angeschaut und konnte anschließend drei Nächte lang nicht richtig schlafen. Das will ich unseren Hörern auf jeden Fall ersparen.“ Auch Senior Product Manager Jörg Hackelbörger, der für das Universal-Label „Karussell“ die neue Serie für Kinder ab 4 Jahren betreut, war sofort von der Idee begeistert: „Als wir hörten, dass Bernhard Paul und einige seiner Artisten selbst bei den Aufnahmen mitwirken wollten – und die Hörspiele bei „Roncalli“-Vorstellungen verkauft werden können (er schmunzelt) –, mussten wir nicht lange nachdenken.“

Dass die Zielgruppe die einzelnen akustischen Abenteuer unbeschadet übersteht, dafür zeichnet Kati Naumann verantwortlich. Die Ehefrau des „Prinzen“ hat bereits mehrere Folgen der Hörspielserie „Die kleine Schnecke Monika Häuschen“ (ebenfalls bei Brotmann & Töchter produziert und bei Universal veröffentlicht) verfasst. Als erfahrene Autorin ist sie daran gewohnt, auch komplexere Themen in ansprechende Manuskripte umzuarbeiten.

Die Umsetzung der bunten Zirkusatmosphäre aus der Realität ins akustische Medium sei nicht ganz einfach gewesen, räumt Kati Naumann ein: „90 Prozent der Eindrücke, die ein Zirkus zu bieten hat, richten sich ans Auge, nur ein Bruchteil ans Ohr. Insofern war es eine echte Herausforderung, die Stimmung der Zirkusarena vor allem anhand von Geräuschen, Stimmen und Musik möglichst authentisch zu transportieren. Vieles haben wir daher mit unseren Aufnahmegeräten vor Ort in Wien im richtigen Zirkuszelt eingefangen. Wie sich jetzt zeigt, hat sich der Aufwand auf jeden Fall gelohnt.“

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