Lernen neu denken: Wie KI unsere Lernkultur verändert
Inmitten einer Welt im permanenten Wandel, in der künstliche Intelligenz zunehmend zum Taktgeber beruflicher und gesellschaftlicher Entwicklung wird, steht das Lernen vor einem tiefgreifenden Umbruch. Nicht mehr das bloße Aneignen von Wissen im stillen Kämmerlein oder das Absolvieren linearer Weiterbildungsprogramme reicht aus – gefragt ist ein Lernen, das flexibel, dialogisch und zutiefst individuell ist.
Genau diesen Nerv trifft das neue Buch „Selbstorganisiertes Lernen mit generativer KI – Neue dialogische Lernwelten im beruflichen Kontext“ von Werner Sauter und Daniel Stoller-Schai, das jüngst bei Schäffer-Poeschel erschienen ist. Was die Autoren vorschlagen, ist nicht weniger als ein Paradigmenwechsel: Weg von klassischen Bildungskonzepten hin zu einem Lernverständnis, das Selbstverantwortung, technologische Intelligenz und menschlichen Austausch neu verzahnt.
Im Zentrum steht dabei der „Dreiklang des Lernens“ – allein, mit KI und mit anderen. Diese Triade bildet die methodische und zugleich kulturelle Basis eines zukunftsfähigen Lernens in Beruf und Weiterbildung. Die Stärke des Buches liegt in seiner klugen Verschränkung von Theorie und Praxis. Es geht nicht um abstrakte Visionen, sondern um konkrete Wege: Welche Rolle spielt generative KI bei der Entwicklung individueller Lernpfade? Wie verändert sie das Verhältnis zwischen Lernendem und Lehrendem – oder hebt es dieses sogar auf? Und vor allem: Wie kann jede*r Einzelne beginnen, seinen Lernprozess aktiv zu gestalten, statt passiv konsumierend durch Programme geführt zu werden?
Ein lernfreundliches Ökosystem
Sauter und Stoller-Schai beantworten diese Fragen mit einem Instrumentarium, das Leserinnen einlädt, direkt in die Anwendung zu gehen: Eine Fülle an Prompts, digitale Tools und didaktische Empfehlungen machen das Buch zu einem Werkzeugkoffer für alle, die Lernen neu denken wollen – ob als Personalentwicklerin, Trainerin, Studierender oder Führungskraft. Dabei scheuen die Autoren auch nicht vor kritischen Reflexionen zurück. Sie fordern Mut zur Veränderung, zur Abkehr von alten Lernmythen, die Selbstorganisation gern als Einzelkampf oder gar Verzicht auf Unterstützung verstanden haben. Stattdessen präsentieren sie ein lernfreundliches Ökosystem, in dem die KI nicht als Ersatz, sondern als Katalysator menschlicher Entwicklung agiert – individuell, situativ und lernförderlich.
Mehr Infos: Selbstorganisiertes Lernen mit generativer KI | Haufe Shop