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Andrea Maria Schenkel

Als die Liebe endlich war

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 20 €

Verlag: Hoffmann und Campe

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Rezension

Eine junge Frau verschwindet 1943 aus München, taucht unter und fängt in den USA neu an. Ein alter Mann, Carl, erinnert sich an seine Flucht mit Mutter und Schwester aus Deutschland. Auch er ging in die USA, wo er mit seiner Frau Emmy ein friedliches Rentnerleben führt. Doch er stößt auf Widersprüche: Wer war Emmy wirklich? Andrea Maria Schenkel erzählt die Geschichte von Carls Familie. Wie der jüdische Vater das KZ überlebte, vom Exil in Shanghai, parallel begegnet man der jungen Erna in München, die ihrer Tante bei illegaler Wahrsagerei und Abtreibungen hilft und schließlich einem KZ-Arzt in Dachau assistiert. Weit führt sie durch die Zeiten und die deutsche Geschichte, doch ein Spannungsbogen wird nicht daraus. Zu flach bleiben die Charaktere: Zwar folgt man dem jungen Carl gern durch die bunten Viertel der chinesischen Stadt, doch die Schilderungen des Flüchtlingslebens bleiben äußerlich und sind sprachlich dürftig. Ernas Münchner Jahre bieten zwar Einblicke in das verlogene Kleinbürgermilieu besonders der Frauen im Dunstkreis der SS, doch auch das bleibt weitgehend Lokalkolorit. Andrea Maria Schenkels Krimis leben von der Verdichtung authentischer Fälle. In ihrem ersten großen Roman reicht die Inspiration durch die Wahrheitssuche am Ende eines Lebensweges nicht aus.

(lk)

Kurzbeschreibung

Verfolgung, Existenzangst und Neuanfänge in der Fremde - das sind die Erfahrungen des jungen Juden Carl Schwarz, als er 1950 in Brooklyn Emmi kennenlernt, die wie er aus Bayern stammt. Sie hat Deutschland nach dem Krieg verlassen, und wie er will auch sie ein neues Leben beginnen. Carl findet bei Emmi die Heimat, die er elfjährig verlassen musste, und lebenslange Liebe und Geborgenheit. Über die Vergangenheit reden beide nicht - zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an das, was war. Jahrzehnte später wird Carl von einer Freundin gebeten, den schriftlichen Nachlass ihres verstorbenen Ehemannes durchzusehen, eines Holocaust-Überlebenden. Nur widerwillig macht sich Carl an die Arbeit - und stößt in den Briefen und Unterlagen aus dem KZ Dachau auf Hinweise aus Emmis Vergangenheit. Das Fundament aus Verschweigen und Halbwahrheiten, auf dem ihr gemeinsames Leben basierte, beginnt zu zerbrechen ...


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