Rezension
Kein Mensch hört gerne einem klagenden Sirenen-Ton oder einer leiernden Kassette zu (wer das noch kennt). Aber darauf muss man sich einstellen bei der Hörbuchfassung von „Finsterau“. Nichts gegen kantige, ungeschulte Sprecher, es muss nicht alles immer feingetunt sein. Auch lässt sich nicht behaupten, dass es Andrea Maria Schenkel an Gestaltungsvermögen mangelt, es ist einfach ihre Stimme, die so zusetzt, dass man sich kaum noch auf die Geschichte konzentrieren kann.
Ach ja, die Geschichte! Sie führt, wie öfters bei der Autorin, in die tiefsten Abgründe Bayerns. Ein Mordfall aus der Zeit kurz nach Kriegsende wird neu aufgerollt. Damals wurde die junge Afra in ihrem Elternhaus ermordet aufgefunden. Schwanger war sie dahin zurückgekehrt, schwanger von einem französischen Zwangsarbeiter. Ihr Vater, mit dem Afra erbitterte Streite ausfocht, hatte die Mord-Tat gestanden. Unschuldig, wie sich herausstellt, als ein neuer Zeuge fast zwanzig Jahre später auftaucht. Schenkel rekonstruiert den Fall aus den Blickwinkeln verschiedener Personen, die in die Sache verwickelt waren, ein bewährtes Konzept. Und es wäre auch spannend, wenn nicht … Aber siehe oben. Es ist besser, das gedruckte Buch zu kaufen.
(mms)
Kurzbeschreibung
Ein kleines Dorf mitten im Bayerischen Wald. 1944: Schwanger kehrt die junge Afra zurück in die Enge ihres Elternhauses, das sie Jahre zuvor verlassen hat, um ihr Glück woanders zu versuchen. Eines Tages liegt sie tot in der kargen Wohnstube.
"Wer das Fürchten lernen will, hat mit 'Finsterau' den richtigen Griff getan." Kreuzer, Beilage zur Leipziger Buchmesse, 3/2012
"Vielmehr als ein Krimi. Jeder Satz ein Treffer. Hochkonzentrierte bayerische Kraftprosa." Wolfgang Herles, ZDF Das blaue Sofa
"Schenkels Texte sind verschlankt bis aufs Nötigste. Sie sind stilistisch prägnante Gegenentwürfe zum Krimiwälzer. Ihre Sorgfalt ist bestechend." Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau, 6. März 2012
"Wiederum fußt ihre Hochspannungsprosa auf einem historisch verbürgten Verbrechen. Der Roman „Finsterau“ wirkt stilistisch reifer als das gefeierte Debüt. Auch die Beschreibung des sozialen Milieus ist dezent dichter geraten als in den ähnlich gewobenen Vorgängern 'Tannöd' und 'Kalteis'. Neuerlich frappiert Schenkels Sinn für Details des Landlebens wie auch die ausgesprochene Sorgfalt, mit der sie den Bauern deren Sprache ablauscht. Um die Eingangsfrage zu beantworten, ob man eine erprobte Schaffensmethode ändern sollte: Nein, gewiss nicht, wenn der auch diesmal erwartbare Erfolg einem in letzter Instanz Recht gibt." Hendrik Werner, Weser-Kurier, 7. März 2012
"Einmal mehr gelingt es Schenkel, ihre Leser mit wenigen Worten mitten in einen historischen Mordfall zu ziehen. Ihr karger, aufs Wesentliche reduzierter Stil passt perfekt in die Nachkriegszeit, zu den verunsicherten Menschen, in das düstere Dorf." Günter Keil, Wiesbadener Kurier, 7. März 2012
'Erfolgsautorin' nennt ihr neuer Verlag Hoffmann und Campe die Schriftstellerin Andrea Maria Schenkel, und das ist ausnahmsweise untertrieben. Sie ist ein Phänomen in der deutschen Literatur der vergangenen Jahre… so gekonnt wie Andrea Maria Schenkel dabei vorgeht, können sich ihre Fans nur wünschen, dass sie nicht damit aufhört." Andreas Heimann, Frankfurter Neue Presse, 7. März 2012
"Andrea maria Schenkels neuer Kriminakroman 'Finsterau' ist spannend bis zum letzten Kapitel." Nordsee-Zeitung, 7. März 2012
"Die Autorin hat diesen authentischen Kriminalfall in einen spannenden Roman transferiert und dürfte damit, wie einst bei ihrem ersten Bestseller 'Tannöd', wieder großen Erfolg haben." Susanne Stemmler, Nürnberger Zeitung, 28.März 2012
"'Finsterau' ist die gekonnt erzählte Geschichte eines Justizirrtums, hinter dem sich eine menschliche Tragödie verbirgt." Joachim Feldmann, WELT KOMPAKT, 04. April 2012
"Sie lebt und atmet Region, aus der sie ihre Stoffe bezieht, jenseits von Folklore und Idylle lässt sie eine untergegangene Welt erklingen, die ihre Leserinnen und Leser heute berührt." , "Zum Erfolgsrezept der Autorin gehört es, dass jedes ihrer Bücher einen eigenen, unverwechselbaren Kern hat, der über den Fall und die Zeit hinausweist." Saarländischer Rundfunk, 4. August 2012
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