Der Bahnhof von Plön
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 22.95 €
Verlag: Mitteldeutscher Verlag
Rezension
Wie bereits sein vor zwei Jahren erschienener Vorgängerroman "Die letzte Kränkung" ist auch das neue Buch des Kieler Schriftstellers Christopher Ecker der Fantastik zuzurechnen: Der Ich-Erzähler erhält von einer mysteriösen Person, die als der "Lotse" bezeichnet wird, den absurden Auftrag, in New York einen Berg menschlicher Leichen von einem Hotelzimmer in ein anderes zu schaffen. Die Hauptfigur vermag von Ort zu Ort zu "springen" und stammt aus einem seltsam altertümlichen Schleswig-Holstein, mit einem Vater, der scheinbar Herrscher einer Feste war. Soll der Erzähler nun dessen Platz einnehmen? Der neue Roman von Christopher Ecker, der im vergangenen Jahr mit dem an norddeutsche Schriftsteller gerichteten Friedrich-Hebbel-Preis ausgezeichnet wurde, ist ein literarisches Unterfangen, in dem kein Wort ohne Bedacht gewählt ist und kein Satz banal oder bedeutungslos zu sein scheint. Düstere philosophische Betrachtungen und psychologische Analysen, die in eine deutungsoffene Handlung mit Science-Fiction-Elementen eingebettet sind, ziehen den Leser in ihren Bann. Dabei greift der Autor einmal mehr eines seiner essenziellen Themen auf: Wer bestimmt, was das "Selbst", das "Ich" ist? Eine rätselhafte, mitunter schockierende, aber niemals langweilige Lektüre.
(hb)Kurzbeschreibung
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