Der Junge auf dem Berg
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 14.99 €
Verlag: S. Fischer
Rezension
Vor zehn Jahren veröffentlichte der Ire John Boyne seinen Jugendroman "Der Junge im gestreiften Pyjama", eine große Allegorie über Unschuld und Verrat, Freundschaft und Sühne. In "Der Junge auf dem Berg" gerät erneut ein junger Mensch in den Dunstkreis des Nationalsozialismus und wird Opfer von Manipulation und Indoktrination. Pierrot, in Paris geborener Sohn eines Deutschen und einer Französin, kommt nach dem Tod seiner Eltern in die Obhut seiner Tante, die auf dem Berghof Hitlers Arbeit findet. Aus Pierrot wird Peter, aus einem Kind, dessen bester Freund ein stummer jüdischer Mitschüler namens Anshel war, ein von Hitlers Macht geblendeter Mitläufer, der im Führer einen Vaterersatz sieht und sich immer mehr der Lehre seines Meisters verschreibt. Boynes Roman über Pierrot, der vom toleranten, lebensfrohen Kind zu einem fanatischen Jung-Nazi mutiert, ist ein düsteres, spannendes Porträt einer verratenen Generation, die sich selbst verliert. Eigentlich ein Jugendbuch, aber Boyne zieht keine Grenze zwischen erwachsenen und jugendlichen Lesern. Das Thema ist aktuell wie eh und je, die Beeinflussung durch große Worte und leere Verspechen kein Phänomen der Hitlerzeit und Gewalt gegen Minderheiten und Andersdenkende keine Zeiterscheinung der Vergangenheit.
(mvs)Kurzbeschreibung
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