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Vladimir Sorokin

Der Schneesturm

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 8.99 €

Verlag: Kiepenheuer & Witsch

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Redaktion

Leser

Rezension

Kafkas "Landarzt" ist das nicht. Wie schön. Zwar wird auch Platon Iljitsch Garins berühmter Vorgänger fast vom Schnee aufgehalten, bevor er zum (unrettbar) Kranken eilen kann. Doch die Reise, zu der Kafkas nörgelnder Protagonist 1917 schließlich aufbrach, war vorbei, bevor sie begonnen hatte. Sorokin formt den Hausarzt zum Seuchenspezialisten. Seine "Vakzine" sollen die Zombieepidemie im Nachbardorf stoppen. Doch wird sich Garins Reise mit dem impotenten Kutscher-cum-Brothändler über den kompletten Text hinstrecken. Mit dem von 50 rebhuhnkleinen Pferden angetriebenen Schlitten des Kutschers Krächz erleben die beiden alsbald den ersten Unfall im magischen Wald. Wo sie im Schneesturm wieder und wieder verunglücken werden. Wobei sie merkwürdige Leute treffen, Alkohol und Pyramidendrogen konsumieren. Im Stil einer russischen Novelle des 19. Jahrhunderts entfalten sich strenge Hierarchien ebenso wie der unfeine Charakter des Arztes. Der im Drogenrausch träumt, zur Strafe in einem Ölkessel gekocht zu werden. Die düsteren Parabelstoffe werden durch die grotesken Einfälle mehr als ausbalanciert. Den Zwergpferdchen beim Arbeiten, Streiten und Schmusen mit dem Kutscher zusehen zu können vergoldet den "Schneesturm" zur überzeugenden Phantasmagorie.

(jv)

Kurzbeschreibung

Ein fantastisches Wintermärchen vom großen russischen Stilisten Vladimir Sorokin: Was beginnt wie eine Erzählung aus dem 19. Jahrhundert, entpuppt sich als fantastische Irrfahrt durch das ländliche Russland einer nahen Zukunft. Der Landarzt Garin will so schnell wie möglich in den Ort Dolgoje, um die Menschen dort gegen eine rätselhafte Krankheit zu impfen, die jeden Infizierten zum Zombie macht. Doch es herrscht Schneesturm, Garins Pferde sind erschöpft, und so heuert er den einfältigen Brotkutscher Kosma an, dessen Schneemobil von winzigen Pferden gezogen wird. Und so beginnt seine Reise in eine Märchenwelt mit Ingredienzien einer Hochtechnologiegesellschaft. Eingebettet in den erzählerischen Kosmos von Tolstoi, Tschechow und Gogol, versetzt »Der Schneesturm« ein grotesk-imaginäres Russland in den Abgrund zwischen den Zeiten – ein zugleich heiteres wie verstörendes Buch, das von der Kritik einhellig gefeiert wurde und einmal mehr Sorokins herausragende Stellung unter den zeitgenössischen russischen Schriftstellern untermauert. »Hier tut sich die Seele auf. Man legt das betörend schöne, hintergründige und schonungslos kritische Buch nicht mehr aus der Hand, liest es in einem Zug durch.« Die Welt


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