Die Krone des Schäfers
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 17.99 €
Verlag: Manhattan
Rezension
Da ist er nun, der allerletzte Scheibenweltroman. 40 Stück hat Sir Terry Pratchett geschrieben, seit er 1983 mit "Die Farbe der Magie" die Discworld, die herrlich schräge Scheibenwelt erfand. Diesem 41. Werk merkt man an, dass er es vor seinem Tod im April 2015 nicht mehr beenden konnte. Die Motivstränge um erdgeschichtliche Meeresfossilien versus das Binnenland mit a) Schäfern und b) Hexen finden nicht zusammen. Figuren wie der dritte Drilling verschwinden abrupt. Ein Krieg zwischen Menschen und Elfen brodelt vor sich hin, aber sonst passiert nicht genug. Außer, dass die Hexe Tiffany nach dem Tod ihrer Vorgängerin Granny Weatherwax Konkurrenzkämpfe gewinnen muss. So kommt "Die Krone des Schäfers" nicht an "Mac Best" (eine Macbeth-Hexen-Version) heran oder an "Die Nachtwächter" (über Revolution als Straßenkampf) oder "Ab die Post" (Erfindung der Briefmarke und Emanzipation der Golems). Trotzdem kann man nicht anders, als Pratchetts letzten Roman zu lesen, trotz Mängeln. Die so offensichtlich sind, dass sie im Nachwort erwähnt werden. Was auch immer Erben und Verlagen noch einfallen wird, um die Geldmaschine Scheibenwelt zu erhalten: Als genialer literarischer Kosmos steckt sie in unseren Leserherzen, Discworld forever!
(jv)