Die Parade
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 20 €
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Rezension
Zwischen Abenteuerroman und politischer Allegorie ist der neueste Roman von Dave Eggers angesiedelt. Er spielt in einem südlichen Staat, in dem die Menschen sehr arm sind, ein Land, das gerade einen Bürgerkrieg überstanden hat, aber noch lange nicht befriedet ist. In dieser unsicheren Lage kommen zwei Ausländer eingeflogen. Sie sollen eine große Straße bauen, die erstmals den unterentwickelten Süden mit dem Norden des Landes verbindet. Einer der Männer ist ein erfahrener, sich penibel an Regeln haltender Typ, der seine Arbeit macht und dabei nicht nach rechts und links guckt. Sein Kollege ist das genaue Gegenteil: Ein Lebemann, der voller Lust jede Gelegenheit ergreift, vom eingefahrenen Weg abzuweichen und am Leben der Bevölkerung teilzunehmen. Ein Konflikt zwischen den beiden bahnt sich an – doch bevor er offen ausbrechen kann, tritt eine Notfallsituation ein, die zu ungewöhnlichen Maßnahmen zwingt. Und gerade als es so aussieht, als hätte jeder etwas aus der Sache gelernt, die nun zu einem glücklichen Abschluss gebracht werden kann, beraubt der Autor uns aller Illusionen und hat uns wieder einmal gezeigt: Es ist nicht leicht, das Richtige zu tun. Vielleicht ist es sogar unmöglich.
(kgr)