Die Taugenichtse
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 18 €
Verlag: dtv - Deutscher Taschenbuch Verlag
Rezension
Diese Taugenichtse muss man einfach lieben. Denn sie lassen sich weder vom kalten Londoner Winter noch von der feindlichen Stimmung unterkriegen. Moses heißt der melancholische Chronist dieses bunten Haufens Glückssucher aus der Karibik, die ab 1948 mit der ersten Migrationswelle in der britischen Hauptstadt strandeten. Das Commonwealth rief damals nach billigen Kräften, doch die Londoner hießen sie nicht willkommen. Da Moses als einer der ersten kam, wird er zum Fremdenführer für die Neuankömmlinge auf der Suche nach einem besseren Leben. Mit der Ankunft des jungen Galahad startet Moses' Tour durch den Kosmos der kreolischen Einwanderer, die für Hungerlöhne in Fabriken schuften und sich als kreative Überlebenskünstler eine Parallelwelt erschaffen. Und eine eigene Sprache. Denn es ist der Sound von Samuel Selvons kreolischer Kunst-Sprache, der diesen bereits 1956 erschienen Roman im englischsprachigen Raum zum modernen Klassiker machte. Für diese Sprache findet die Übersetzerin Miriam Mandelkow einen ganz eigenen Slang voller Musikalität und einen Rhythmus, der Selvons dialoghaften Plauderton sinnlich (be-)greifbar macht. Ein literarischer Ohrwurm, der noch lange nachklingt, weil er das Schicksal der ersten Migrantengeneration in ihrer eigenen Sprache erzählt.
(ts)Kurzbeschreibung
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