Fieber am Morgen
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 20 €
Verlag: Hoffmann und Campe
Rezension
117 Briefe an 117 junge Frauen schreibt Miklós, doch ein Don Juan ist er nicht, er will heiraten. Der 25-jährige Ungar ist fast verhungert und schwer lungenkrank aus dem KZ Bergen-Belsen gerettet worden. Lili, eine der 117 Ungarinnen aus seiner Heimatstadt, die wie er in schwedischen Krankenhäusern und Ausländerlagern landete, antwortet ihm, und eine Liebesgeschichte in Briefen beginnt. Der preisgekrönte ungarische Regisseur Péter Gárdos hat aus diesem Briefwechsel seiner Eltern einen zarten, poetischen Roman gemacht. "Es gibt keine andere - entweder sie oder ich sterbe", schreibt Miklós, Péter Gárdos' Vater. Er meint es ernst, todernst, denn seine Ärzte glauben, länger als ein halbes Jahr könne er nicht überleben. Schlechte Vorzeichen für die Liebe, doch wie Miklós und Lili mithilfe ihrer Freunde die strengen Regeln der Krankenlager umgehen, wie aus dem nackten Überleben erst Hoffnung und dann eine Zukunft wird, erzählt Gárdos schlicht und sehr berührend. Seinen Vater hat er durch die Lektüre dieser Briefe neu kennengelernt, als poetischen Träumer und als einfallsreichen Kämpfer, auch gegen den Pessimismus der Ärzte. Seine Eltern haben über ihre Erlebnisse später niemals wieder gesprochen. Ihr Briefwechsel aus einer vergangenen Zeit ist eine literarische Kostbarkeit.
(lk)Kurzbeschreibung
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