Friedhof der Unschuldigen
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Informationen: , 21.9 €
Verlag: Zsolnay
Rezension
Paris, 1785. Der junge Ingenieur Baratte aus der Provinz sucht sein Glück in der Hauptstadt. Doch der lang ersehnte Staatsauftrag hat es in sich - ein überfüllter, stinkender Friedhof im Herzen der Stadt muss weg. Zigtausende Leichen sollen umgebettet, eine Kirche abgetragen werden. Trotz aller Bedenken macht der progressive Baratte sich beherzt an die grauenvolle, aber wichtige Arbeit. Vor allem die Räumung der gewaltigen Armengräber ist furchtbar. Zur psychischen Belastung seiner flämischen Arbeiter kommen weitere Probleme, denn der Friedhof ist Teil der Identität der Menschen im Viertel und die Kirche ist noch bewohnt. Der unerfahrene Idealist Baratte stößt bald an seine Grenzen, eine Katastrophe droht. Miller gelingt eine sehr lebendige, glaubhafte Beschreibung der Gesellschaft kurz vor der Französischen Revolution. Er zeigt den Einbruch der Moderne in traditionelle Strukturen und die unvermeidlichen Konflikte. Seine Helden sind die Figuren am Rand, die den Umbruch jedoch mit verursachen oder ertragen müssen. Sie sind authentische Kinder ihrer Zeit, mit allen Vorurteilen, Sorgen und Hoffnungen. Das Grauen auf dem Totenacker wird drastisch geschildert, so wird die Dramatik erfahrbar. Ein historischer Roman, wie er sein soll!
(jd)Kurzbeschreibung
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